Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sieht
die deutsche Kirche vor vielen Herausforderungen. Mit Blick auf die zurückgehende
Zahl von Gottesdienstbesuchern meinte Zollitsch am Donnerstag in Freiburg: „Wir müssen
zusehen, wie Werte, die unsere Gesellschaft bisher trugen, in Gefahr sind, zu zerbrechen
und zu verschwinden. Dieser Wandel wird weiter gehen. Darauf müssen wir uns sachlich
und nüchtern einstellen.“ Gott habe Christen in diese Zeit hineingestellt: „Gott hat
damit etwas vor und fordert uns neu heraus; er will, dass wir hier und heute zu Boten
des Evangeliums werden; dass wir heute Mittel und Wege finden, eine anziehende missionarische
Kirche zu sein, die andere neugierig macht und in die Nachfolge Jesu Christi führt.“
Es helfe nicht, „dem Alten nachzutrauern und nostalgisch an dem hängen zu bleiben,
was gestern war. Das ist verlorene Liebesmüh und vergeudete Zeit“. Es sei vielmehr
Zeit, „uns selbst vertieft auf Gott einzulassen; ihn in unser Leben und Zusammenleben
hereinzulassen.“