Österreich: Fürnsinn setzt auf „kritische Loyalität“
Für ein Ende der innerkirchlichen „Gehorsamsdebatte“ spricht sich Propst Maximilian
Fürnsinn aus, der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften.
Er plädiere für den Begriff der „kritischen Loyalität“, so Fürnsinn im „News“-Interview:
„Dorthin sollte die Pfarrerinitiative einen Schritt machen.“ Und weiter wörtlich:
„Wenn man den Ungehorsam so hinaufschraubt, ist das auch ein Schlag ins Gesicht der
Orden. In Österreich gibt es an die 7.000 Ordensleute, die den Gehorsam gelobt haben,
er gehört zu ihrer Lebensgestaltung. Kein blinder Gehorsam, sondern eben kritische
Loyalität.“ Ein Teil der Anliegen der Pfarrerinitiative sei berechtigt und insgesamt
differenziert zu sehen, so der Propst. Er plädiere für konstruktive Gespräche über
die pastorale Situation in Österreich mit einem ungeschminkten Blick auf die Realität.
Sanktionen gegen die Mitglieder der Pfarrerinitiative würde er keine erteilen. Fürnsinn
erklärte wörtlich: „Die massive Diskussion ist für mich gar nichts Negatives. Sie
zeigt doch die Lebendigkeit in der Kirche und auch, dass viele Menschen Sorge haben
um die Kirche und wollen, dass sie den Schritt in die Moderne vollzieht.“ Wenn 80
Prozent der Gläubigen die Anliegen der Pfarrerinitiative befürworteten, sei es wichtig,
darüber zu sprechen.