2012-06-06 11:43:20

Nigeria: Nach dem „Schwarzen Sonntag“


„Wir sind erschüttert und geschockt nach den beiden Tragödien, die Nigeria heimgesucht haben“ – das sagt der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos. Am mittlerweile so genannten „Schwarzen Sonntag“ sind beim Absturz eines Flugzeugs in Lagos über 150 Menschen ums Leben gekommen; außerdem riß die Bombe eines Selbstmordattentäters in Bauchi, Nordnigeria, 15 Gottesdienstbesucher in den Tod. „Wir haben Katholiken aus ganz Nigeria zum Gebet für unser Land nach Abuja eingeladen“, so der Erzbischof weiter. „Insbesondere bitten wir den Herrn um die Beistand bei der Beendigung der Terrorattentate und anderer Formen der Gewalt.“ Die Bischöfe haben sich an diesem Wochenende mit Staatspräsident Goodluck Jonathan getroffen; nach Auskunft Kaigamas ging es dabei um die Sicherheitsprobleme und die Übergriffe auf christliche Kirchen, insbesondere im Norden von Nigeria.

„Nigeria erlebt wahrlich bedrückende Tage“: Das sagt auch der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche Deutschlands, Martin Schindehütte. Er ruft zum Gebet für die von Anschlägen und Unglücken betroffenen Menschen auf. Seit Jahresbeginn sind in Nigeria nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 300 Menschen bei Anschlägen getötet worden. Immer wieder verüben in dem gemischt religiösen Land muslimische Extremisten gewalttätige Übergriffe auf Christen. Als Hauptverursacher gilt die Gruppe „Boko Haram“. Die nigerianische Armee hat in den letzten Tagen eine Offensive gegen „Boko Haram“ durchgeführt. Dabei hat sie nach eigenen Angaben in der Stadt Maiduguri im Nordosten von Nigeria mindestens 16 Kämpfer getötet.

(afp/idea/fides 06.06.2012 sk)








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