„Wir sind erschüttert und geschockt nach den beiden Tragödien, die Nigeria heimgesucht
haben“ – das sagt der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof
Ignatius Ayau Kaigama von Jos. Am mittlerweile so genannten „Schwarzen Sonntag“ sind
beim Absturz eines Flugzeugs in Lagos über 150 Menschen ums Leben gekommen; außerdem
riß die Bombe eines Selbstmordattentäters in Bauchi, Nordnigeria, 15 Gottesdienstbesucher
in den Tod. „Wir haben Katholiken aus ganz Nigeria zum Gebet für unser Land nach Abuja
eingeladen“, so der Erzbischof weiter. „Insbesondere bitten wir den Herrn um die Beistand
bei der Beendigung der Terrorattentate und anderer Formen der Gewalt.“ Die Bischöfe
haben sich an diesem Wochenende mit Staatspräsident Goodluck Jonathan getroffen; nach
Auskunft Kaigamas ging es dabei um die Sicherheitsprobleme und die Übergriffe auf
christliche Kirchen, insbesondere im Norden von Nigeria.
„Nigeria erlebt wahrlich
bedrückende Tage“: Das sagt auch der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche Deutschlands,
Martin Schindehütte. Er ruft zum Gebet für die von Anschlägen und Unglücken betroffenen
Menschen auf. Seit Jahresbeginn sind in Nigeria nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen
mehr als 300 Menschen bei Anschlägen getötet worden. Immer wieder verüben in dem gemischt
religiösen Land muslimische Extremisten gewalttätige Übergriffe auf Christen. Als
Hauptverursacher gilt die Gruppe „Boko Haram“. Die nigerianische Armee hat in den
letzten Tagen eine Offensive gegen „Boko Haram“ durchgeführt. Dabei hat sie nach eigenen
Angaben in der Stadt Maiduguri im Nordosten von Nigeria mindestens 16 Kämpfer getötet.