2012-06-06 12:50:28

Kardinal Ravasi: „Glaube und Musik sind wie Schwestern“


RealAudioMP3 Verstehen, wo Glaube und Musik sich mithilfe einer Universalsprache, die über den Lärm der Welt hinausgeht, treffen. Dies ist das Ziel des Treffens „Glaube und Musik im Dialog“, das an diesem Montag in Rom in der Basilika Santa Maria in Aracoeli auf dem Kapitol stattgefunden hat. Die Ehrengäste dieses Abends, der vom Büro für soziale Kommunikationen des Vikariats in Rom organisiert wurde, waren der vatikanische „Kulturminister“ Kardinal Gianfranco Ravasi und der Dirigent Riccardo Muti.

„Die Musik ist nicht Verständnis, sondern Verzückung“, hatte der berühmte Dirigent während des Treffens gesagt: Sie sei ein zwischen den Noten verborgenes Licht, das uns der Unendlichkeit näher bringe; viele lyrische Werke hätten in der Tat trotz ihrer Tragik den Himmel im Fokus. Kardinal Ravasi sagt in diesem Zusammenhang:

„Die Beziehung zwischen Glaube und Musik ist quasi die zwischen zwei Schwestern. Beide repräsentieren nicht nur den Ton, nicht nur das Sichtbare, nicht nur das Hörbare, sondern laden durch die Töne auch dazu ein, darüber hinauszugehen und eine Nachricht zu empfangen, die eine Stimme und Intensität hat und die transzendent ist. Aus diesem Grund wenden sich beide der Höhe zu, dem Geheimnis, dem Jenseitigen und Anderen.“

Die Musik könne dabei tatsächlich als Instrument zur Hinführung auf die Frohe Botschaft gelten, sagt Ravasi. Das begründet der Kardinal so:

„Einerseits ist die Musik seit Jahrhunderten mit biblischen und sakralen Texten verwoben. Denken wir an alle Kompositionen mit religiösem Charakter, die die Menschheit seit Jahrhunderten und vielleicht auch außerhalb des Christentums komponiert hat. Deshalb haben Religion und Musik ihren Weg gemeinsam beschritten. Andererseits muss man sagen: Gerade weil die musikalische Erfahrung eine Erfahrung ist, die von Natur aus auf die Verzückung, die Selbsthingabe, die Entdeckung der tiefsten und verborgenen Emotionen ausgerichtet ist, ist sie in einem gewissen Sinn der Versuch, bis ans Ende der Möglichkeiten zu gelangen, das heißt, bis zu Gott selbst. Deshalb ist die Musik eine Ankündigung Gottes, die oft auch in denjenigen anklingt, die nie den Namen Gottes bestätigen wollten.“

Der Abend setzte den Schlussakkord für eine Reihe von Treffen, die dem Thema Glaube und Musik gewidmet waren. Walter Insero, der Direktor des Diözesanbüros für Sozialkommunikation:

„Wir wollten einen Streifzug durch die musikalische Tradition der römischen Pfarreien machen, und dieser Streifzug wurde mit diesem wunderbaren Treffen gekrönt. Heute Abend haben wir zwei großartige Referenten, die sich über die Beziehung zwischen Glauben und Musik ausgetauscht haben. Wir haben das Treffen hier im Herzen Roms abgehalten, um über die Berufung zu reflektieren: Die Musik bringt den Menschen dazu, über sich selbst hinauszugehen und auf das Unendliche zu schauen.“

(rv 06.06.2012 cs)








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