2012-06-05 16:31:00

Schweizergardist: „Ich würde nochmals helfen gehen“


RealAudioMP3 20 Schweizergardisten waren am Wochenende im Erdbebengebiet in der norditalienischen Region Emilia Romagna im Einsatz. Ihre Aufgabe war es in den Ortschaften Carpi und Mirandola medizinische Einrichtungen zu bewachen. Unter ihnen war auch der Hellebardier Raphael Egger, der aus dem Kanton Aargau stammt und seit zwei Jahren bei der Schweizergarde ist. So wie seine 19 Kollegen „opferte“ er seine arbeitsfreien Tage, um den Menschen in dem Ort zu helfen. Das Krankenhaus in Carpi wurde vor allem durch Plünderungen bedroht, so Hellebardier Egger im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Als wir dort ankamen, kam eine Polizistin zu uns und fragte uns, ob wir die Gardisten seien, die nun helfen kämen. Als wir das bejahten, begann sie zu weinen, weil sie erleichtert war, dass nun doch noch jemand kommt, um mit ihnen gemeinsam vor den medizinischen oder materiellen Plünderungen zu schützen.“

Die Anfrage an die Schweizergarde kam vom Bischof von Carpi, Francesco Cavina, ein langjähriger Freund der Garde, da er früher im Staatssekretariat arbeitete und so einen direkten Kontakt mit der Truppe hatte.

„Unser Hauptmann hat uns dann gefragt, wer bereit sei seine drei freien Tage für die Menschen im Erdbebengebiet zu opfern. So kam es, dass dann zwanzig von uns zustimmten. Das Ganze ist also auf freiwilliger Basis geschehen.“

Das Krankenhaus von Carpi war wegen Einsturzgefahr nicht mehr betretbar, sagt Egger weiter. Da es nachts nicht bewacht wurde, kam es zu etlichen Plünderungen.

„Wir sahen viele Zelte, die für die Erst-Hilfe aufgestellt wurden. Sämtliche Krankenhaus-Abteilungen waren in Zelten vertreten. Es gab einen Sicherheitsmann, der für die gesamte Sicherheit zuständig war. Aber er war nur von elf Uhr morgens bis abends um sieben Uhr im Einsatz. Die restliche Zeit war ohne Schutz.“´

Er sei froh und glücklich, etwas Gutes für die Bevölkerung in Carpi getan zu haben, so Egger.

„Ich wäre sofort wieder bereit, so eine Arbeit zu leisten. Ich bin gelernter Koch, da würde ich sofort mithelfen. Man merkt auch, dass die Leute froh sind um jeden, der mithelfen möchte.“

Die 20 Schweizergardisten, die am Wochenende in Carpi und Mirandola waren, nutzten die Abwesenheit des Papstes, der sich zu jener Zeit in Mailand aufhielt.

(rv 05.06.2012 mg)







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