20 Schweizergardisten
waren am Wochenende im Erdbebengebiet in der norditalienischen Region Emilia Romagna
im Einsatz. Ihre Aufgabe war es in den Ortschaften Carpi und Mirandola medizinische
Einrichtungen zu bewachen. Unter ihnen war auch der Hellebardier Raphael Egger, der
aus dem Kanton Aargau stammt und seit zwei Jahren bei der Schweizergarde ist. So wie
seine 19 Kollegen „opferte“ er seine arbeitsfreien Tage, um den Menschen in dem Ort
zu helfen. Das Krankenhaus in Carpi wurde vor allem durch Plünderungen bedroht, so
Hellebardier Egger im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Als wir dort ankamen,
kam eine Polizistin zu uns und fragte uns, ob wir die Gardisten seien, die nun helfen
kämen. Als wir das bejahten, begann sie zu weinen, weil sie erleichtert war, dass
nun doch noch jemand kommt, um mit ihnen gemeinsam vor den medizinischen oder materiellen
Plünderungen zu schützen.“
Die Anfrage an die Schweizergarde kam vom Bischof
von Carpi, Francesco Cavina, ein langjähriger Freund der Garde, da er früher im Staatssekretariat
arbeitete und so einen direkten Kontakt mit der Truppe hatte.
„Unser Hauptmann
hat uns dann gefragt, wer bereit sei seine drei freien Tage für die Menschen im Erdbebengebiet
zu opfern. So kam es, dass dann zwanzig von uns zustimmten. Das Ganze ist also auf
freiwilliger Basis geschehen.“
Das Krankenhaus von Carpi war wegen Einsturzgefahr
nicht mehr betretbar, sagt Egger weiter. Da es nachts nicht bewacht wurde, kam es
zu etlichen Plünderungen.
„Wir sahen viele Zelte, die für die Erst-Hilfe
aufgestellt wurden. Sämtliche Krankenhaus-Abteilungen waren in Zelten vertreten. Es
gab einen Sicherheitsmann, der für die gesamte Sicherheit zuständig war. Aber er war
nur von elf Uhr morgens bis abends um sieben Uhr im Einsatz. Die restliche Zeit war
ohne Schutz.“´
Er sei froh und glücklich, etwas Gutes für die Bevölkerung
in Carpi getan zu haben, so Egger.
„Ich wäre sofort wieder bereit, so eine
Arbeit zu leisten. Ich bin gelernter Koch, da würde ich sofort mithelfen. Man merkt
auch, dass die Leute froh sind um jeden, der mithelfen möchte.“
Die 20
Schweizergardisten, die am Wochenende in Carpi und Mirandola waren, nutzten die Abwesenheit
des Papstes, der sich zu jener Zeit in Mailand aufhielt.