Das nächste Welttreffen der Familien in Philadelphia in den USA 2015 wird deutlich
kleiner ausfallen als die bisherigen. Das sagte der Erzbischof der Stadt, Charles
J. Chaput, kurz nach der Bekanntgabe des Ortes für das nächste Weltfamilientreffen
durch Papst Benedikt XVI. Die Erzdiözese Philadelphia ist wegen Missbrauchsfällen
und damit verbundenen Gerichtskosten in finanziellen Schwierigkeiten und machte im
Vorjahr gut zwölf Millionen Dollar Schulden. Erzbischof Chaput erklärte, er habe dem
päpstlichen Familienrat die Lage dargelegt und klar gesagt, seine Diözese könne ein
Weltfamilientreffen mit höchstens 80.000 statt 300.000 Teilnehmenden ausrichten. Dennoch
habe Papst Benedikt sich für Philadelphia entschieden. Beobachter fürchten, dass es
gerade in Philadelphia am Rand eines solchen Treffens zu Protesten wegen Kindesmissbrauchs
durch katholische Kleriker kommen könnte. Chaput sagte, die Kirche müsse mit der Frage
des Missbrauchs immer konstruktiv umgehen und „niemals müde werden, für Sünden um
Vergebung zu bitten“. Das katholische Weltfamilientreffen fand 1994 zum ersten Mal
statt.