Angesichts des gegenwärtigen Imageproblems der Politik braucht es heute mehr denn
je das parteipolitische Engagement überzeugter Christen: So lautete der Grundtenor
einer Diskussion im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen", zu der der Generalsekretär
der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Freitagabend Politiker unterschiedlicher
Couleurs in die Wiener Pfarre Rodaun eingeladen hatte. Der Glaube gebe Orientierung
und Inspiration - und beides brauche die Politik heute, waren sich die Diskutanten
einig, die beim Thema „Als Christ in der Politik" tief in die je eigene Glaubens-
und Politikergeschichte blicken ließen. „Christ sein heißt politisch sein", betonte
Schipka in dem von ORF-Redakteur Christian Staudinger geleiteten Gespräch. Weil der
christliche Glaube zur Weltgestaltung dränge, gebe es natürliche Berührungspunkte
mit der Politik. So könne die Kirche der Politik helfen „über den Tellerrand zu blicken",
indem sie das „Weisheitswissen ihrer langen Geschichte" und ihre „übernationale Perspektive"
einbringe. Darüber hinaus könne die Kirche auch Allianzpartner bei wichtigen Themen
sein. Dies zeige sich etwa bei der „Allianz für den freien Sonntag", die mittlerweile
„zu einem österreichischen Exportschlager" geworden sei, so der Generalsekretär der
Bischofskonferenz.