2012-05-31 14:06:10

D: Ein Salafist als Gefängnisseelsorger


In Thüringen ist ein islamischer Gefängnisseelsorger in die Kritik geraten. Das Landesamt für Verfassungsschutz Erfurt hält den Imam Abdullah Dündar für einen Salafisten. Dem Amt lägen „Hinweise vor, dass Dündar Bestrebungen verfolgt, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind“, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Behörde zufolge unterstützt er die „Errichtung eines islamischen Gottestaates“ mit uneingeschränkter Gültigkeit des Religionsgesetzes, der Scharia. Nach Angaben der Verfassungsschützer ist Dündar Vereinspräsident des Internationalen Islamischen Kulturzentrums Erfurter Moschee. Seit 2004 ist der Imam als Seelsorger in den thüringischen Haftanstalten Tonna und Goldlauter tätig. Er betreut dort jeweils im Durchschnitt knapp 20 Gefangene. Der zuständige Staatssekretär im Thüringer Justizministerium, Dietmar Herz, erklärte gegenüber der Zeitung, er sehe „keine Gewaltbereitschaft bei Herrn Dündar“. Daher habe er keine Veranlassung, etwas zu ändern. Die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes reichten nicht aus, um ihn von der Seelsorge auszuschließen. Der Imam selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe. Die Behörden könnten ihn „24 Stunden am Tag lebenslang abhören, sie werden nichts finden“.

(idea 31.05.2012 sk)








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