Für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer hat sich der emeritierte Kurienkardinal
Walter Kasper ausgesprochen. „Für jedes Brötchen, das wir kaufen, führen wir Mehrwertsteuer
ab. Die großen Finanztransaktionen aber sind steuerfrei“, sagte er der Dortmunder
Westfälischen Rundschau. Dies sei nicht gerecht. Nur mit Regeln wie Vertrauen und
Gerechtigkeit funktioniere die Weltgemeinschaft. Mit Blick auf die Finanzkrise in
Europa plädierte Kasper für die Prinzipien „Hilfe und Selbsthilfe“. Von den Deutschen
werde derzeit viel Solidarität verlangt. „Das ist auch richtig so“, betonte der Kardinal.
Aber es dürfe nicht so sein, dass andere ihre Schulden einfach „sozialisieren“, ohne
selbst beim Abbau der Schulden ausreichend zu helfen. „Einfach nur Geld zu geben,
verzieht Menschen und wird ihrer Würde nicht gerecht“, so Kasper.