Die für den 27. Mai zugesagte neue Verfassung in Nepal ist nicht verabschiedet worden.
Schuld daran sei mangelnde Übereinstimmung der einzelnen Parteien im Hinblick auf
den Föderalismus als Staatsmodell sowie für die Kriterien, die für eine Gewährung
autonomer Regionen für die ethnischen Minderheiten gelten sollten. Das berichtet die
Nachrichtenagentur asianews an diesem Montag. Die Armee und die Polizei stünden bereit,
eventuelle Gewaltausschreitungen zu verhindern. Katholische Gläubige haben einstweilen
in Kathamandu eine Gebetswache für die Verfassung, die Harmonie und den Frieden im
Land organisiert. Sofort nach Verstreichen des in Übereinkinft mit der UNO vereinbarten
Termins für die Präsentation der Verfassung hat der maoistische Premierminister Baburan
Bhattarai das Datum für die Wahl der neuen verfassungsgebenden Versammlung mit dem
kommenden 22. November festgesetzt. Der Termin wurde von der Regierungspartei im Alleingang
bestimmt, ohne daüber mit den Koalitionspartnern zu verhandeln. Diese beschuldigen
nun die Maoisten, einen unauffälligen „Staatsstreich” im Einvernehmen mit den Institutionen
zu versuchen.