Kuba: „Frauen in Weiß“ bitten um Audienz beim Papst
Die kubanische Bürgerrechtsorganisation „Damas en Blanco“ („Frauen in Weiß“) hat Kardinal
Jaime Ortega um die Vermittlung einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. gebeten. Wie
kubakritische Medien in Miami am Sonntag berichteten, habe die Sprecherin der Menschenrechtsorganisation,
Berta Soler, am Wochenende eine entsprechende Petition an den Kanzler des Erzbischofs
von Havanna übergeben.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Vertreterinnen
der „Frauen in Weiß“ mit dem Vorsitzenden der Kubanischen Bischofskonferenz getroffen.
Bei der Unterredung mit Erzbischof Dionisio Garcia von Santiago de Cuba hatten die
Bürgerrechtlerinnen eine Liste von Namen politischer Gefangener überreicht.
Die
mit dem Menschenrechtspreis des EU-Parlaments ausgezeichnete Bürgerrechtsorganisation
hatte sich im Anschluss an den „Schwarzen Frühling 2003“ gegründet, als im Rahmen
einer Verhaftungswelle zahlreiche Regimekritiker inhaftiert und zu jahrelangen Gefängnisstrafen
verurteilt wurden. Ihren Namen trägt die Gruppe, weil die Mütter, Ehefrauen und Töchter
der politischen Gefangenen, stets nach den Sonntagsgottesdiensten in Weiß gekleidet
für Bürgerrechte demonstrieren.
In den vergangenen zwei Jahren konnte die
katholische Kirche unter der Leitung von Kardinal Ortega in direkten Gesprächen mit
der kubanischen Regierung die Freilassung zahlreicher Regimekritiker erreichen. Bei
dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Kuba Ende März hatte es kein Treffen des Kirchenoberhauptes
mit Vertreterinnen der Bürgerrechtsorganisation gegeben.