D: Ruhrbischof Overbeck kritisiert Situation bei Opel
Der Bischof von Essen Franz-Josef Overbeck hat die Situation des Bochumer Opel-Werkes
in seiner Pfingstpredigt kritisiert. Die schon lange andauernden Unsicherheiten, denen
die Belegschaft ausgesetzt sei, seien laut Overbeck nicht mehr hinnehmbar. Der Bischof
räumte ein, dass aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen immer wieder Entscheidungen
getroffen werden müssten, die die Zukunft vieler Menschen beträfen. Was jedoch Opel
angehe, herrsche dort ein „Ungeist, der am Ende allen schadet, nicht nur den von Arbeitslosigkeit
Betroffenen, den Zulieferfirmen und Verantwortungsträgern, sondern unserer ganzen
Region“. Gefragt seien jetzt Vorschläge, „um den hohen Wert eines gesamtgesellschaftlichen
Friedens zu fördern“.
Der Mitarbeiter des Bochumer Opel-Standortes bangen
seit Jahren um ihre Jobs. Immer wieder verkündete der US-Mutterkonzern General Motors
drastische Einschnitte, um Geld zu sparen. Zuletzt wurden Pläne bekannt, die Produktion
des neuen Astra vom Opel-Stammsitz Rüsselsheim nach England und Polen zu verlagern.
In der Folge könnte die Zuständigkeit für den bisher in Bochum gebauten Zafira nach
Rüsselsheim gehen. Dann, so Experten, drohe die Schließung des Bochumer Werks. Laut
Gewerkschaften wären davon 45.000 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet direkt oder indirekt
betroffen.