Auch die südafrikanische Bischofskonferenz beschäftigt sich mit dem skandalumwitterten
Bild des Künstlers Brett Murray, der den Präsidenten des Landes, Jacob Zuma, mit entblößten
Genitalien abgebildet und damit Empörungsstürme im ganzen Land ausgelöst hat. In einer
Pressemitteilung der Bischofskonferenz forderte Kardinal Wilfried Fox Napier, Erzbischof
von Durban, den Präsidenten dazu auf, die Nation zu einem neuen Dialog über Versöhnung
und Würde zu leiten. „Lasst uns dafür kämpfen, das Südafrika zu werden, das wir sein
wollen und das wir werden wollen“, so das Statement wörtlich. Das Bild und die daraus
resultierenden Diskussionen hätten „eine Reihe von Verwerfungslinien in unserem südafrikanischen
bürgerlichen Diskurs bloßgelegt“ und man brauche einen „ehrlichen, respektvollen und
klaren Dialog.“ Andere christliche Kirchen hatten im Zusammenhang mit dem Bild verlauten
lassen, der Künstler habe „die gesamte Nation beleidigt“ und gehöre deshalb „gesteinigt“.
Bischof Napier kritisierte diese Stimmen aus dem christlichen Lager, die „ein sehr
klarer Aufruf zu Hass und Gewalt“ seien. Die Gerichte seien vollständig selbst in
der Lage, über die Beleidigung des Präsidenten zu entscheiden, so der Kardinal.