2012-05-25 15:36:27

Sonntagsschutz kommt vor allem Familien zugute


Der arbeitsfreie Sonntag kommt vor allem den Familien zugute. Daran erinnert der mittelfränkische CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler im Gespräch mit Radio Vatikan. Das Thema „Sonntagsschutz“ wird auch beim VII. Internationalen Familientreffen in Mailand ein Gesprächsthema sein. Dazu sind verschiedene Gesprächsrunden in der norditalienischen Metropole geplant. Pater Bernd Hagenkord hatte den Europaabgeordneten am Rande des Katholikentags in Mannheim gefragt, weshalb der Sonntag für die Familien eigentlich so wichtig ist.

„Der Sonntag gehört vor allen Dingen uns, den Familien, und ich sage das vor allem aus Sicht meiner Kinder, weil sie darauf achten, dass zumindest einen Tag in der Woche der Vater mit ihnen ist. In vielen Familien gilt das auch für die Mütter, weil es sogar vorkommt, dass nicht einmal die Eltern gemeinsam zusammen sind. Deshalb ist es so wichtig, dass in Europa ein solcher Tag da ist. Der Sonntag stammt aus unserem kulturellen Hintergrund.“

Wir wollen Sie das erreichen? Sie haben ja eine Kampagne gestartet.

„Bislang haben wir eine Online-Kampagne eröffnet. Damit wollen einen freien Sonntag erreichen, mit dem Ziel, in allen europäischen Ländern Unterschriften zu sammeln. Die EU hat ja ein neues Instrument geschaffen, damit sich die Bürger mehr einbringen können. Mit einer Million Unterschriften, die EU-Kommission sowie das EU-Parlament dazu bringen kann, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die vielleicht nicht auf der tagespolitischen Agenda sind. Das gilt gerade beim Sonntagsschutz.“

Sie wollen also ein europäisches Gesamtgesetz erreichen?

„Wir haben momentan eine Arbeitszeitrichtlinie in Europa. Das machen die Tarifpartner, Gewerkschaften und Arbeitgeber. Da können wir uns nicht einmischen. Es gibt da aber heiße Diskussionen. So gibt es eine europäische Allianz von verschiedensten Organisationen, die sich eben zum Sonntagsschutz schon seit langem äußern und immer wieder auf dieses Thema hinweisen. Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, dass Druck ausgeübt wird. Wir sollten klar Farbe bekennen, ob man dafür oder dagegen ist.“

Es gibt ja schon viele Ausnahmeregelungen. In Großbritannien kennt man etwa den arbeitsfreien Sonntag überhaupt nicht. Selbst in Rom gibt es Geschäfte, die an Sonntagen geöffnet sind. Kann man da zurückrudern oder wollen Sie einfach nur ein Stopp-Zeichen setzen?

„Zum einen wollen wir ein Stopp-Zeichen setzen. Wir wollen in Europa aufzeigen, wofür wir uns kulturell einstehen. Wir wollen aber auch nicht in die Steinzeit zurück. Es ist in der Tat schwierig einen Tag der kompletten Ruhe einzufordern. Es könnte aber eine Möglichkeit sein, mit Ausnahmeregelungen Zeichen zu setzen.“

(rv 25.05.2012 mg)








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