2012-05-25 15:15:15

Schweizer Delegation sprach über Minarett-Verbot


RealAudioMP3 Eine Delegation der Schweizer Bischofskonferenz war in diesen Tagen im Vatikan, um an der Kurie über das Minarett-Verbot sowie das Zusammenleben der Christen mit Muslimen in der Eidgenossenschaft zu sprechen. Geführt wurde die Schweizer Gruppe von Bischof Pier Giacomo Grampa von Lugano, der die bischöflichen Kommission für den Dialog mit dem Islam leitet. Das Treffen mit Vatikanvertretern war schon seit längerem geplant. Am 29. November 2009 hatten fast 60 Prozent der Schweizer für ein Verbot von Minaretten in der Schweiz gestimmt. Bischof Grampa:

„Die Abstimmung sowie weitere politische Projekte haben bewiesen, dass es in der Schweiz beim Zusammenleben der Religionen doch Hürden gibt. Das ist nicht nur für die Kirche eine Herausforderung. Wir müssen beachten, dass mittlerweile die Muslime die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in unserem Land sind. Deshalb engagiert sich unsere Kommission dafür, dass der Dialog gefördert wird. Wir wollten darüber die Meinung aus dem Vatikan hören und hatten nun Gelegenheit, Fragen, aber auch Ratschläge aus der Kurie zu hören.“

Besonders im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog gab es intensive Gespräche, sagt Grampa.

„Fazit des Austauschs ist, dass wir nicht bessere Katholiken oder Muslime ausbilden sollten, wir sollten stattdessen bessere Menschen unterstützen, die sich für den Dialog einsetzen. Der interreligiöse Dialog sollte heute vor allem im Bildungsbereich stattfinden, sich also an Schüler und Studenten richten. Hinzu kommt für uns Christen aber auch die Verkündigungsarbeit. Auch dieser Bereich darf nicht außer Acht gelassen werden. Das muss aber immer im Hinblick auf die entsprechenden Ländern ausgerichtet werden.“

Derzeit wird in der Schweiz auch über ein Burkaverbot diskutiert. Die Befürworter wollen ein entsprechendes Gesetz - so wie damals beim Minarett-Verbot - in der eidgenössischen Verfassung verankern. Damit dürften dann keine gesichtsbedeckenden Schleier mehr in öffentlichen Räumen getragen werden. Die Schweizer Bischöfe lehnten seinerzeit die Minarett-Initiative ab.

(rv 25.05.2012 mg)








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