2012-05-23 14:42:15

Kardinal Koch: Ökumenisches Warten auf ein gesamtorthodoxes Konzil


Stolperstein in der Beziehung zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche ist nach wie vor der Papst-Primat. Das erklärte Kardinal Kurt Koch jetzt in einem Interview mit der Presseagentur Kipa in Einsiedeln. Es müsse jetzt ein gesamtorthodoxes Konzil abgewartet werden, um entscheidende ökumenische Schritte tun zu können, so der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates. 2007 fand im italienischen Ravenna eine Tagung der gemischten internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche statt. Dabei sei man einer Übereinkunft über die Frage des Primates des Bischofs von Rom nahe gewesen, sagte Koch. Erstmals bestätigten damals die seit 1054 getrennten Kirchen in einem gemeinsamen Experten-Dokument, dass es nach der Tradition der Kirche auch auf Universal-Ebene eine Vorrangstellung eines „Ersten“ gebe, wie sie während des ersten Jahrtausends der Bischof von Rom innehatte. Allerdings bleibe weiterhin offen, wie dieser Primat auf Universal-Ebene ausgeübt werden sollte, so der Text. Im März 2011 hat jedoch der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. nach Angaben von Kardinal Koch erklärt, dass er das Dokument von Ravenna nie gutheissen werde. Deshalb gebe es jetzt keine andere Lösung, als die Arbeiten des künftigen panorthodoxen Konzils abzuwarten, erklärte der aus der Schweiz stammende Kardinal. Dessen Ergebnisse würden wichtig für die Zukunft der Ökumene sein.

(kipa 23.05.2012 sk)








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