Die christlichen Kirchen in Deutschland haben angesichts aktueller rechtsextremistischer
Umtriebe zu Zivilcourage aufgerufen. An die Politik appellierten sie in einer am Dienstag
in Bonn und Hannover veröffentlichten Erklärung, Einwanderung nicht nur unter Nützlichkeitsaspekten
zu beurteilen, sondern auch an humanitären Standards zu orientieren. In diesem Zusammenhang
forderten sie eine umfassende und vor allem humanitäre Bleiberechtsregelung, „bei
der auch Alte, Schwache, Kranke und Alleinerziehende eine Chance haben“. Wichtig sei
es, dem „offenen und versteckten Rassismus auf die Spur zu kommen und Gegenstrategien
zu erproben, damit Deutschland sich als offene, freie und demokratische Gesellschaft
weiterentwickeln kann“, so die Leitenden Geistlichen der evangelischen, katholischen
und orthodoxen Kirchen in ihrer Erklärung zur Interkulturellen Woche, die im September
stattfindet. Die Deutschen sollten „jeder Äußerung von Menschenfeindlichkeit mit Zivilcourage
entgegentreten“. Die Erklärung ist unterzeichnet vom Vorsitzenden der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider und dem Vorsitzenden der Orthodoxen
Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos. (pm/kna 22.05.2012 pr)