Etwas verspätet –
der eigentliche Termin war schon im April – hat Papst Benedikt seinen 85. Geburtstag
jetzt auch mit den Kurienkardinälen in Rom gefeiert. Er lud sie an diesem Montag zu
einem Mittagessen in den „Palazzo Apostolico“ ein. In einer Stegreif-Rede sagte der
Papst:
„Ich danke vor allem dem Herrn für die vielen Jahre, die er mir zugestanden
hat – Jahre voller Tage der Freude, herrliche Zeiten, aber auch dunkle Nächte. Im
Rückblick versteht man dann, dass auch die Nächte nötig und gut waren und ebenfalls
ein Grund zum Danken sind. Der Begriff „kämpfende Kirche“ ist heute etwas aus der
Mode gekommen, aber er trifft schon zu: Wir sehen, wie das Böse die Welt beherrschen
will, und dass es nötig ist, in den Kampf gegen das Böse einzutreten.“
Das
Böse trete, so Benedikt, in vielerlei Formen auf – darunter auch „als das Gute verkleidet“.
Der heilige Augustinus habe treffend geschrieben, dass die ganze Geschichte ein Kampf
zwischen zwei Arten von Liebe sei: Auf der einen Seite stehe die Eigenliebe bis hin
zur Verachtung Gottes, auf der anderen stehe die Liebe Gottes bis hin zur Selbstentäußerung
und Selbsthingabe.
„Wir stehen in diesem Kampf, und in diesem Kampf ist
es sehr wichtig, Freunde zu haben. Ich fühle mich im Kardinalskollegium von Freunden
umgeben, das sind meine Freunde, hier fühle ich mich zuhause, und in dieser Gesellschaft
großer Freunde, die mit mir zusammen für den Herrn eintreten, fühle ich mich sicher.
Danke für diese Freundschaft!“
Wir gehören „zum Team des Herrn, und damit
immer zum Siegerteam“, so Papst Benedikt wörtlich. Ob das eine Anspielung auf den
FC Bayern war, der am Samstag Abend gegen Chelsea den Kampf um den Champions-League-Pokal
verloren hat?
Hintergrund Benedikt XVI. hatte am 16. April
seinen Geburtstag und am 19. April den Jahrestag seiner Papstwahl begangen. Das Essen
mit den Kardinälen war mit Blick auf den Termin- und Arbeitskalender des Papstes auf
den heutigen Montag gelegt worden.