Deutliche Kritik an der Vorgangsweise der „Pfarrerinitiative“ hat der Grazer Diözesanbischof
Egon Kapellari geäußert. Bei einem Medienempfang am Mittwochabend in Graz erklärte
Bischof Kapellari, wenn die Initiative mit wachsender Intensität versuche, „Schritte
auf einem österreichischen Sonderweg abseits der Weltkirche und ohne oder gegen den
je eigenen Bischof zu tun und dafür auch internationale Allianzen zu erreichen, dann
verlangt dies ein klares Nein“. Er sage das „als einer der österreichischen Bischöfe,
der darüber mit den betroffenen Priestern der eigenen Diözese in einem brüderlichen
Klima im Gespräch war und bleibt“. Er rede die von der „Pfarrerinitiative“ benannten
Probleme nicht klein, hob der Stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz
hervor und sagte weiter: „Mit einigen werden wir uns auch in Zukunft geduldig befassen.
Wir gehen mit den sogenannten 'Heiße-Eisen-Themen' nicht sprachlos oder abgehoben
von der Lebensrealität der davon Betroffenen um. Gemeinsam mit der Weltkirche, der
diese Probleme sehr vertraut sind, denken wir darüber nach und versuchen, Probleme
zu lösen, zu mildern oder mindestens erträglicher zu machen.“