2012-05-21 14:34:47

Malaysia: Scharfe Töne gegen Christen im Wahlkampf


Der Vorsitzende der Bischofskonferenz kritisiert die „unmäßige Rhetorik“ gegen religiöse und gesellschaftliche Minderheiten der politischen Parteien im gegenwärtigen Wahlkampf. Der Tenor der jüngsten politischen Auseinandersetzungen lasse Schlimmes befürchten, sagte Bischof Paul Tan Chee Ing am Montag im Interview des Onlinemagazins „Malaysiakini“. Ausdrücklich warnte der Bischof von Melaka-Johor vor dem Ausbruch politisch motivierter Gewalt: „Wenn die politisch Verantwortlichen sich nicht bei der Schärfe und Übermäßigkeit ihrer Rhetorik zurückhalten, dann könnten ihre Unterstützer und Anhänger die Dinge über das hinaustragen, was als erlaubtes Verhalten angesehen wird.“ Tan äußerte die Befürchtung, dass keine der beiden Seiten des politischen Spektrums eine Wahlniederlage akzeptieren könnte. Dies widerspreche der „Ethik der demokratischen Auseinandersetzung, in dem der Gewinner die Macht friedlich übernimmt und der Verlierer in Ruhe gelassen wird“. In Malaysia deuten alle Anzeichen auf baldige vorgezogene Neuwahlen hin. Die Wahl gilt schon jetzt als die wichtigste in der Geschichte Malaysias. Ein Machtverlust der seit der staatlichen Unabhängigkeit 1957/1963 regierenden nationalistisch-islamischen United Malays National Organisation (UMNO) ist ein mögliches Szenario. Um ihre Kernwählerschaft der konservativen malaiischen Muslime hat die UMNO eine mediale Diffamierungskampagne gegen die Opposition, Christen, Hindus und Homosexuelle gestartet.

(kna 21.05.2012 cs)








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