Burma: Frieden mit Minderheiten ist Priorität für die Kirche
Die katholische Kirche in Burma sieht den Frieden mit den ethnischen Minderheiten
weiterhin als eine dringliche „Priorität“. Während in dem asiatischen Land Reformprozesse
auf den Weg gebracht wurden, bleibt die Frage des Konflikts im Norden Burmas, wo sich
Rebellen der „Kachin Independent Army“ und birmanische Soldaten bekämpfen weiterhin
ungelöst, obschon Staatspräsident Thein Sein mehrmals einen „Waffenstillstand“ angeordnet
hat. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen prangern den Missbrauch von Zivilisten
an. Ein katholische Priester, der in den vergangenen Tagen die Konfliktregion an der
Grenze zwischen China und Burma und dort auch die Flüchtlingslager in Myitkyina besucht
hatte, sagte im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Die Bombenangriffe werden unterschiedslos
fortgesetzt. Die Militärs machen keinen Unterschied: für sie sind alle Kachin Rebellen.
Die Flüchtlinge berichten von unsagbarer Gewalt, Missbrauch und Vergewaltigungen.
Der Waffenstillstand existiert dort nicht, weil politische Angelegenheiten im Spiel
sind. Doch der Frieden ist hier wirklich zu einer dringlichen Priorität geworden“.
P. Paul Awng Dang, der die Caritaszentrale der Diözese Banmaw leitet, betreut dort
Tausende Binnenflüchtlinge. Er sagt: „Gegenwärtig kommt es in unserer Diözese nicht
zu Gewalt. Doch es gibt andere Regionen, wie zum Beispiel in Myitkynia, wo die Militäraktionen
fortgesetzt werden. Die Kirche verurteilt diese Gewalt seit jeher und fordert vor
allem Respekt der Menschenwürde und der Menschenrechte.“