Ägypten: „Kein religiöser Führer als Staatsoberhaupt”
„Ägypten ist ein moderates Land, das keinen Präsidenten aus dem religiösen Lager braucht,
sondern ein Staatsoberhaupt, das das Gleichgewicht zwischen den politischen Kräften
halten kann und den Neubeginn anstoßen kann“. Diese von der Nachrichtenagentur ansa
gemeldeten Worte kommen von Ahmad Shafik, dem letzten Premierminister unter Hosni
Mubarak. Shafik will sich am kommenden 23. und 24. Mai selbst zum Präsidenten in Ägypten
wählen lassen und findet im Wahlkampf deutliche Worte für die kandidierenden Muslimbrüder,
die, so der Ex-Premier, “ihre Chance im Parlament” gehabt und dabei deutlich gemacht
hätten, dass es ihnen „nur um die Macht“ ging. Er kritisierte außerdem die extremistischen
Strömungen im Land, die „versuchten, das Land in die Vergangenheit zurückzuziehen.“
„Wir alle, Christen oder Muslime, glauben in Gott und die Ägypter wollen keinen Präsidenten,
der ihnen Religionsunterricht gibt, sondern einen, der Arbeit und Ernährungsmöglichkeiten
schafft“.