Italien: Die Anteilnahme der katholischen Welt nach dem Attentat auf eine Schule in
Brindisi
Nachdem der Vatikan bereits am Samstag das Attentat auf eine vor allem von Mädchen
frequentierte Schule im italienischen Brindisi, bei dem ein junges Mädchen ums Leben
gekommen ist und mehrere ernsthaft verletzt worden sind, scharf verurteilt hat, lassen
auch die Reaktionen einzelner katholischer Priester und Institutionen nicht auf sich
warten. Rocco Talucci, Erzbischof der Diözese Brindisi-Ostuni, in der das Attentat
verübt wurde, richtete sich in einer Nachricht auf der Homepage der Diözese, die auch
beim sonntäglichen Gottesdienst verlesen wurde, an die Gläubigen und rief sie dazu
auf, sich um die Familien der Opfer zu scharen und ihnen mit ihrer Zuneigung durch
die schwierige Zeit zu helfen. Gleichzeitig appellierte er direkt an die Täter, die
„volle Verantwortung" für das schreckliche Attentat zu übernehmen und Buße
zu üben. Der Erzbischof von Taranto, Filippo Santoro, kommentierte das Attentat folgendermaßen:
„Die feigen Mörder, welcher terroristischen Vereinigung auch immer sie angehören mögen,
werden von unserem Herren gerichtet werden, und hoffentlich baldmöglichst durch unsere
weltliche Gerichtsbarkeit.'' Die Gemeinschaft von St. Egidio hat in einer Pressemittelung
verlauten lassen, dass die Zukunft des Landes sich nicht zerstören lasse. Unabhängig
davon, wer letztlich für das grausame Attentat verantwortlich sei, sei es der Attentäter
selber, der keine Zukunft habe. In zahlreichen Messen wurde am Sonntag der Opfer der
Gasexplosion gedacht. Der Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, rief die
Gläubigen bei einer Messfeier in Mailand dazu auf, für das 16-jährige Todesopfer des
Anschlages sowie die Verletzten zu beten und sicherte den betroffenen Familien seine
Solidarität zu. Die Gruppe der „Papaboys“, die aus jungen Anhängern Papst Benedikt
XVI. besteht, hat angekündigt, am Sonntag Abend in Rom für das Todesopfer Melissa
zu beten. Die Organisation „Pax Christi“ erinnerte an die Anstrengungen, die in der
apulischen Kleinstadt Mesagne, aus der die meisten Opfer des Anschlags stammen, unternommen
werden, um die Macht der Mafia zu brechen. Allen Stimmen gemein war der Aufruf zu
noch größerer Solidarität und Einheit des Landes gegen diesen „verabscheuungswürdigen
Akt der Feigheit und Gewalt“ und die Ermahnung, der Gewalt friedlich und ohne Hass
entgegen zu treten.