2012-05-19 09:50:06

Vatikan bekräftigt seinen Einsatz für Religionsfreiheit


RealAudioMP3 Freiheit des Gewissens, Freiheit der Religion – für dieses Thema versucht der Vatikan die Weltöffentlichkeit zu interessieren. Den Anfang dieser richtiggehenden Kampagne setzte die große Neujahrsrede des Papstes an Diplomaten von 2011, mit der er sich den Zorn Ägyptens und Pakistans zuzog. Derzeit stehen vor allem die USA im Fokus. Beim Thema Gewissens- und Religionsfreiheit geht es um etwas, das „für das Zeugnis und den Einsatz der Christen und der Kirche heute wesentlich“ ist, formuliert Papstsprecher Federico Lombardi.

„Die Sache hat zwei Varianten. Der erste ist die explizite Verletzung der Rechte: Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass mehr als siebzig Prozent der Staaten weltweit juridische oder Verwaltungseinschränkungen kennen, die de facto die Rechte einzelner Gläubiger oder gewisser religiöser Gruppen annullieren.“

Der Jesuit und Leiter des Vatikanischen Pressesaals beruft sich da auf Zahlen des renommierten US-Forschungszentrums Pew Forum on Religion and Public Life. Und er setzt in seinem Editorial für Radio Vatikan hinzu, dass nach Angaben des Hilfswerks Kirche in Not „heute mehr als drei Viertel aller Verfolgungen aus religiösen Gründen die Christen betreffen“.

„Aber es gibt auch noch die zweite Variante: Das sind die subtileren Einschränkungen, die sich aus einem Relativismus ergeben, der immer aggressiver wird und sich gegen Personen richtet, die erklären, sie wüßten, wo man die Wahrheit oder den Sinn des Lebens finden kann. Diese zweite Variante ist heute in den westlichen Gesellschaften immer spürbarer – und es ist kein Zufall, dass sich das vor allem auf dem Feld der Gesundheitsversorgung heute in den USA in einer lebhaften Debatte ausdrückt.“

Pater Lombardi erwähnt auch einen ähnlich gelagerten Streit in Kanada, auf den die Bischöfe dort gerade mit einem ausführlichen Schreiben geantwortet haben. Darin, so der Papstsprecher, werde auf das Recht der Religion hingewiesen, in der öffentlichen Sphäre zu wirken und das Recht auf eine Verweigerung bestimmter Handlungen aus Gewissensgründen hochzuhalten.

„Die Gläubigen und die Kirche wollen nichts anderes als das Gemeinwohl. Doch sie müssen arbeiten können, ohne ihrem Gewissen und ihrem Glauben Gewalt anzutun! Das ist der Einsatz in diesem Spiel. Der Papst hilft uns dabei, den offenen und konstruktiven Dialog mit unserer Zeit zu suchen, das belegen seine großen Reden in der Westminster Hall und im Deutschen Bundestag. Gehen wir weiter auf diesem Weg!“

(rv 19.05.2012 sk)








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