2012-05-18 11:18:34

USA/Österreich: Chorherren schaffen Raum für priesterliches Zusammenleben


Seit einem knappen Jahr betreuen drei Chorherren von Stift Klosterneuburg im US-Bundesstaat New York zwei Pfarreien – und das mit großem Erfolg, wie „Father“ Daniel Nash, einer der drei, im Gespräch mit der Agentur „Kathpress“ betonte. Die beiden Pfarren St. Patrick und San Rocco liegen eng beieinander in Glen Cove, einer 27.000 Einwohner-Kleinstadt nahe New York auf Long Island. Die Pfarren gehören zur Diözese Rockville Centre, die rund 1,6 Millionen Katholiken zählt.

Die neue Klosterneuburger Initiative wurde auf Einladung von Ortsbischof William Murphy gestartet. Hintergrund sei u.a. das von den Chorherren gelebte Modell einer Kombination von Pfarrseelsorge und gemeinschaftlichem priesterlichem Leben. Der Klosterneuburger Propst Bernhard Backovsky war vor kurzem zu einem Lokalaugenschein vor Ort. Er sieht in der Glaubens- und Lebensgemeinschaft einen wichtigen Beitrag zum Glaubensleben in den Vereinigten Staaten:

„Schon die Philosophen des antiken Griechenlands haben festgestellt, dass der Mensch ein Lebewesen der Gemeinschaft ist: Deshalb soll das tragende Element für dieses Tun in der Seelsorge aus dem gemeinschaftlichen Leben heraus erwachsen. Es setzt sich aus gemeinsamem Beten und Gottesdienst zusammen, und auch die gemeinsame Tischgemeinschaft ist ein wichtiger Pfeiler, um den Tag zu gestalten“

Auf die Missbrauchsproblematik angesprochen, meinte der in St. Patrick und St. Rocco wirkende Chorherr Nash, der dass die Kirche in den USA inzwischen wieder auf einem guten Weg sei. Es gebe nun gute Richtlinien und Regelungen und ein verstärktes innerkirchliches Bewusstsein für die Problematik. Chorherr Nash sagt dazu:

„Es gibt ein Programm und nicht nur die Priester, sondern alle Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiter müssen diesen Kurs machen um zu lernen, was richtig ist und was man tun und lassen sollen. In der Diözese St. Rocco ist es glücklicherweise sehr klar, was man tun muss, um Kinder zu schützen.“

Die Diözese Rockville Centre sei nicht massiv von den Missbrauchsfälle betroffen gewesen. Persönlich habe er den Eindruck, dass jene Gläubige, die in enger persönlicher Beziehung zur Kirche standen, sich durch die Krise nicht von der Kirche entfernten. Anders verhalte es sich bei schon zuvor kirchenfernen Katholiken.

P. Daniel Nash, P. Elias Carr und P. Bruno Semple - alle drei gebürtige Amerikaner - wohnen gemeinsam in St. Patrick und betreuen von dort aus St.Patrick und San Rocco. P. Elias soll in Kürze auch die Direktion einer katholischen Privatschule mit rund 250 Schülern übernehmen.

(kap 17.06.2012 cs)







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