USA/Österreich: Chorherren schaffen Raum für priesterliches Zusammenleben
Seit einem knappen Jahr betreuen drei Chorherren von Stift Klosterneuburg im US-Bundesstaat
New York zwei Pfarreien – und das mit großem Erfolg, wie „Father“ Daniel Nash, einer
der drei, im Gespräch mit der Agentur „Kathpress“ betonte. Die beiden Pfarren St.
Patrick und San Rocco liegen eng beieinander in Glen Cove, einer 27.000 Einwohner-Kleinstadt
nahe New York auf Long Island. Die Pfarren gehören zur Diözese Rockville Centre, die
rund 1,6 Millionen Katholiken zählt.
Die neue Klosterneuburger Initiative wurde
auf Einladung von Ortsbischof William Murphy gestartet. Hintergrund sei u.a. das von
den Chorherren gelebte Modell einer Kombination von Pfarrseelsorge und gemeinschaftlichem
priesterlichem Leben. Der Klosterneuburger Propst Bernhard Backovsky war vor kurzem
zu einem Lokalaugenschein vor Ort. Er sieht in der Glaubens- und Lebensgemeinschaft
einen wichtigen Beitrag zum Glaubensleben in den Vereinigten Staaten:
„Schon
die Philosophen des antiken Griechenlands haben festgestellt, dass der Mensch ein
Lebewesen der Gemeinschaft ist: Deshalb soll das tragende Element für dieses Tun in
der Seelsorge aus dem gemeinschaftlichen Leben heraus erwachsen. Es setzt sich aus
gemeinsamem Beten und Gottesdienst zusammen, und auch die gemeinsame Tischgemeinschaft
ist ein wichtiger Pfeiler, um den Tag zu gestalten“
Auf die Missbrauchsproblematik
angesprochen, meinte der in St. Patrick und St. Rocco wirkende Chorherr Nash, der
dass die Kirche in den USA inzwischen wieder auf einem guten Weg sei. Es gebe nun
gute Richtlinien und Regelungen und ein verstärktes innerkirchliches Bewusstsein für
die Problematik. Chorherr Nash sagt dazu:
„Es gibt ein Programm und nicht
nur die Priester, sondern alle Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiter müssen
diesen Kurs machen um zu lernen, was richtig ist und was man tun und lassen sollen.
In der Diözese St. Rocco ist es glücklicherweise sehr klar, was man tun muss, um Kinder
zu schützen.“
Die Diözese Rockville Centre sei nicht massiv von den Missbrauchsfälle
betroffen gewesen. Persönlich habe er den Eindruck, dass jene Gläubige, die in enger
persönlicher Beziehung zur Kirche standen, sich durch die Krise nicht von der Kirche
entfernten. Anders verhalte es sich bei schon zuvor kirchenfernen Katholiken.
P.
Daniel Nash, P. Elias Carr und P. Bruno Semple - alle drei gebürtige Amerikaner -
wohnen gemeinsam in St. Patrick und betreuen von dort aus St.Patrick und San Rocco.
P. Elias soll in Kürze auch die Direktion einer katholischen Privatschule mit rund
250 Schülern übernehmen.