2012-05-18 11:14:41

Erzbischof Schick: Aufbruch zu Christus wagen


RealAudioMP3 Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Katholiken zu mehr Optimismus und Selbstbewusstsein aufgerufen. „Ich sehe die Situation der Kirche in Deutschland nicht so negativ“, sagte Schick am Donnerstagabend beim Katholikentag in Mannheim. In Gemeinden, Verbänden und Bistümern geschehe viel mehr Gutes als oft angenommen, so der Erzbischof. Schick, der Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, sagte wörtlich: „Wir sollten uns als Kirche weniger mit uns beschäftigen als mit den Problemen in unserer Welt, von denen es mehr als genug gibt.“ Dazu gehörten Menschenrechtsverletzungen, die Situation der verfolgten Christen weltweit sowie Waffenexporte aus Deutschland in Krisengebiete. Deutschlands Gläubige seien schon Vorreiter bei Spendenleistungen und Sensibilität für soziale Problematiken. Als „Weltkirchenbischof“ wolle er weiterhin all jenen eine Stimme geben, die sich bei diesen Themen engagierten.

Unser Redaktionsleiter Bernd Hagenkord hat am Rande des Katholikentages mit Erzbischof Ludwig Schick gesprochen und ihn nach der Bedeutung des Bruches, der im Aufbruch passiert, gefragt.

Erzbischof Schick, wir tagen unter der Überschrift Aufbruch: Aufbruch, da steckt das Wort Bruch drin. Was bricht jetzt hier weg, ist das nicht doch eine Art Sorgenansage?

„Ich hoffe, dass einiger Frust weg bricht, und damit einige Distanz zu Christus und zur Kirche. Und wenn das weg bricht, dann kann man auch einen Aufbruch wagen. Ich stelle mir den Aufbruch in dreifacher Hinsicht vor, einmal Aufbruch zu Jesus Christus, ohne den es überhaupt nicht erst geht, dann der Aufbruch der Christen zueinander, damit wir eine Gemeinschaft bilden, die sich versteht und so auch wirken kann und der dritte Aufbruch, bei dem wir Christen mit Jesus Christus in die Welt hinein aufbrechen um diese Welt dem Evangelium gemäß zu gestalten: und das ist eine menschenfreundliche Welt und Gesellschaft.“

Es gibt ja auch kritische Themen, die „Zeit“ macht heute mit der Frage des Gehorsams auf. Da ist auch viel Frust, und der bricht ja nicht einfach so weg. Es gibt hier große Themen wie die Fragen der Pfarreizusammenlegungen, Umstrukturierungen. In welcher Weise hilft dann so ein Katholikentag?

„Wir kommen miteinander ins Gespräch, und ich denke schon, dass das helfen kann. Auch die Umstrukturierungen die nötig sind, und jeder, der nur ein wenig denkt, der weiß dass die nötig sind und ich kenne keinen Laien, der sagt, wir können einfach so weiter machen. Aber wir müssen miteinander sprechen, und auch die Veränderungen, die Zusammenlegungen und die neuen Seelsorge-Einheiten, die wir bilden, das muss miteinander geschehen, der Pfarrer mit dem Bischof, mit den Laiengremien wie den Pfarrgemeinderäten und so weiter. Ich verspreche mir schon etliches davon, da kann schon einiges passieren.“

(rv/kna 17.05.2012 ord/cs)







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