Als ein „polemisches
Wort“ hat der deutsche Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse die „Entweltlichung“
der Kirche bezeichnet. Er habe in der DDR eine entweltlichte Kirche erlebt, und das
wolle er „nie wieder haben“, erklärte Thierse am Donnerstag beim Katholikentag in
Mannheim. Es gibt in der Tat einige Reizthemen, die man ansprechen soll, sagt im Gespräch
mit Radio Vatikan der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode.
„Das heißt,
auf der einen Seite geht es über die schwierigen Themen, die immer wieder angesprochen
werden und wir eben Reizthemen nennen – obwohl dieses Wort bereits die Fragen etwas
heruntermacht – nehme ich sie nicht mehr ernst, weil wir uns mit konkreten Lebenssituationen
auseinandersetzen müssen. Ich denke an die wiederverheirateten Geschiedenen oder gemischt-konfessionelle
Ehen. Eine andere Schiene ist, das wir auch wieder über Gott reden sollten. Man muss
beides tun und können das nicht gegeneinander ausspielen.“
Auf dem Katholikentag
in Mannheim wirft Bundestagspräsident Norbert Lammert der katholischen Kirche Stagnation
statt Aufbruch vor. Die Bischöfe setzten sich zu wenig für die Belange der deutschen
Katholiken ein. Dazu Bischof Bode:
„Das trifft mich schon, weil ich mich
persönlich innerhalb der Bischofskonferenz sehr um den Dialog bemühe. Wir haben in
unserem Bistum vieles angestoßen. Ich habe mich sowohl im Bistum als auch in Gesprächen
mit Papst dafür eingesetzt. Mein Gewissen will nicht ein Bruch sondern ein begehbarer
Weg in der Kirche.“