40 Tage nach Ostern – an diesem Donnerstag – feiert die Kirche Christi Himmelfahrt.
Das Fest ist seit dem vierten Jahrhundert bekannt, es gehört zum Urbestand des christlichen
Glaubens. Die Zeitspanne von 40 Tagen ist biblisch und geht auf das Zeugnis des Lukas
zurück: Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als
lebendig, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und zu ihnen über das Reich Gottes
sprach (Apostelgeschichte 1,3). Sowohl das Lukas-Evangelium als auch die Apostelgeschichte
berichten, wie Jesus, nachdem er am Ostertag von den Toten auferstanden war und immer
wieder mit seinen Jüngern gesprochen hatte, vor ihren Augen emporgehoben, von einer
Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde.
Himmelfahrt meint jenseits
aller naiv-gegenständlichen Vorstellungen den endgültigen Eintritt der menschlichen
Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit. Im zweiten Teil seines Jesus-Buches schreibt
Papst Benedikt, bei der Himmelfahrt handle es sich nicht um eine „Raumfahrt kosmisch-geografischer
Art, sondern die „Raumfahrt" des Herzens, von der Dimension der Selbstverschließung
zu der neuen Dimension der weltumspannenden göttlichen Liebe. Das Entzogenwerden Jesu
durch die Wolke bedeutet nicht Bewegung zu einem anderen kosmischen Ort, sondern die
Hineinnahme in das Sein Gottes selbst und so die Teilhabe an seiner Gegenwartsmacht
in der Welt. Der Sieg der Liebe wird das letzte Wort der Weltgeschichte sein.“
Die
Zahl 40 bezeichnet biblisch meist eine (Heils- oder Buß-)Zeit, die auf einen Abschluss
hin zielt. Durch die historisierende Ausfaltung und manch angehängtes Brauchtum verdunkelte
sich im Lauf der Zeit der innere Zusammenhang des Ostergeheimnisses. Heute bemüht
sich die Theologie, den österlichen Bogen wieder deutlicher bis nach Pfingsten hin
auszuspannen: 7 mal 7 plus 1 Tage lang Ostern feiern. Wichtig ist das Gebet um die
Gabe des heiligen Geistes zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Vielerorts – etwa in
Italien - ist das Fest auf den folgenden Sonntag verlegt und der „Vatertag“ quasi
an seine Stelle getreten.