2012-05-17 10:42:17

Heute: Christi Himmelfahrt


40 Tage nach Ostern – an diesem Donnerstag – feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. Das Fest ist seit dem vierten Jahrhundert bekannt, es gehört zum Urbestand des christlichen Glaubens. Die Zeitspanne von 40 Tagen ist biblisch und geht auf das Zeugnis des Lukas zurück: Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und zu ihnen über das Reich Gottes sprach (Apostelgeschichte 1,3). Sowohl das Lukas-Evangelium als auch die Apostelgeschichte berichten, wie Jesus, nachdem er am Ostertag von den Toten auferstanden war und immer wieder mit seinen Jüngern gesprochen hatte, vor ihren Augen emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde.

Himmelfahrt meint jenseits aller naiv-gegenständlichen Vorstellungen den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit. Im zweiten Teil seines Jesus-Buches schreibt Papst Benedikt, bei der Himmelfahrt handle es sich nicht um eine „Raumfahrt kosmisch-geografischer Art, sondern die „Raumfahrt" des Herzens, von der Dimension der Selbstverschließung zu der neuen Dimension der weltumspannenden göttlichen Liebe. Das Entzogenwerden Jesu durch die Wolke bedeutet nicht Bewegung zu einem anderen kosmischen Ort, sondern die Hineinnahme in das Sein Gottes selbst und so die Teilhabe an seiner Gegenwartsmacht in der Welt. Der Sieg der Liebe wird das letzte Wort der Weltgeschichte sein.“

Die Zahl 40 bezeichnet biblisch meist eine (Heils- oder Buß-)Zeit, die auf einen Abschluss hin zielt. Durch die historisierende Ausfaltung und manch angehängtes Brauchtum verdunkelte sich im Lauf der Zeit der innere Zusammenhang des Ostergeheimnisses. Heute bemüht sich die Theologie, den österlichen Bogen wieder deutlicher bis nach Pfingsten hin auszuspannen: 7 mal 7 plus 1 Tage lang Ostern feiern. Wichtig ist das Gebet um die Gabe des heiligen Geistes zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Vielerorts – etwa in Italien - ist das Fest auf den folgenden Sonntag verlegt und der „Vatertag“ quasi an seine Stelle getreten.

(rv/Kipa 17.05.2012 gs)








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