Katholikentag: „Für einen Aufbruch in Kirche und Gesellschaft“
Anlässlich des Katholikentages in Mannheim hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK) Christen zu neuem Engagement in Kirche und Gesellschaft aufgerufen. In einem
„Mannheimer Aufruf“, der einen Tag vor Beginn des 98. Katholikentages beschlossen
wurde, spricht sich das ZdK für das „Leitbild einer dienenden Kirche“ aus, die die
Lebenswirklichkeit der Menschen wahrnehme und mit „Sensibilität und Barmherzigkeit“
darauf eingehe. Explizit werden in der Erklärung hier wiederverheiratete Geschiedene
und konfessionsverbindende Paare genannt. Fundament und Richtschnur für alle Reformen
seien das II. Vatikanische Konzil und die Synoden von Würzburg und Dresden, heißt
es weiter – daran solle sich auch der in der deutschen Kirche begonnene Dialogprozess
orientieren.
Für Dialog und eine zukunftsfähige Kultur Im
Hinblick auf die politische und gesellschaftliche Gestaltung in Deutschland, Europa
und weltweit fordert das ZdK die Entwicklung einer zukunftsfähigen Kultur. Der Klimawandel,
die Energieversorgung, die Globalisierung, die Einigung Europas, die Verteilung von
Armut und Reichtum, Welternährung und demografischer Wandel machten deutlich, dass
„der Fortschritt eine neue Richtung, eine neue Qualität“ brauche. Dieser solle sich
an den Prinzipien der Christlichen Gesellschaftslehre Personalität, Solidarität und
Subsidiarität und am Leitbild der Nachhaltigkeit orientieren.
Nicht zuletzt
ruft das ZdK zu Toleranz und Verständigung auf: „Wir werden nie tolerieren, das in
Deutschland gewalttätige Extremisten Menschen gegeneinander aufhetzen und selbst vor
Mord nicht zurückschrecken. Wir wollen mitknüpfen an einem Band, das die Menschen
in unserem Land zusammenführt – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Kultur
und Religion.“ Der „Mannheimer Aufruf“ zum 98. Deutschen Katholikentag steht unter
der Überschrift „Auf Gott vertrauen und mutig aufbrechen“.