Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dafür geworben, Sterberituale und den Totenkult
wieder neu zu pflegen. Dies sei eine Frage der Kultur, sagte der Erzbischof am Dienstagabend
beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Hospiz-Akademie Bamberg. „Dazu gehört bei
den Todkranken und Sterbenden zu wachen, ihnen die Hand zu halten und auch, sie medizinisch
bestens zu betreuen, damit sie möglichst keine Schmerzen haben.“ Wichtig sei auch,
sich von Sterbenden zu verabschieden, Frieden mit ihnen zu schließen und sie zu beweinen,
wenn sie gestorben seien, erklärte Schick. Nur mit einem solchen ganzheitlichen Ansatz
„machen wir das Sterben menschlich“. Die Ausbildung ehrenamtlicher Sterbebegleiter
an der Hospiz-Akademie nannte der Erzbischof „einen Segen für die Menschen und die
Gesellschaft“. Das Sterben müsse „aus der Tabuzone“ herausgeholt werden. Wo der Tod
„ausgebürgert“ werde, werde die Angst vor dem Sterben gefördert. Damit aber stiegen
Nachfrage und Angebot aktiver Sterbehilfe. Beides müsse überwunden werden.