Die Glaubenskongregation hat an diesem Mittwoch über die Piusbruderschaft beraten.
Bei der ordentlichen Sitzung des Gremiums sei es auch um die traditionalistische Bruderschaft,
insbesondere das Antwortschreiben deren Oberen, Bernard Fellay, vom 17. April 2012
gegangen. Das teilte das Presseamt des Heiligen Stuhles im Anschluss an die Sitzung
mit. Dazu habe die Glaubenskongregation einige Beobachtungen formuliert, die in die
weiteren Gespräche mit der Bruderschaft mit einfließen würden, heißt es in der Vatikanmitteilung
weiter. Der Fall der drei Mitbischöfe Fellays werde im Folgenden „separat und im Einzelnen“
behandelt werden, so die Mitteilung weiter. Die drei Bischöfe sollen versucht haben,
ihren Oberen von einer Einigung mit dem Vatikan abzuhalten. Das geht aus einem in
diesen Tagen per Indiskretion veröffentlichten Briefwechsel hervor, der durch die
Medien ging. Das Ergebnis der Beratungen werden am Freitag über den Präfekten der
Kongregation, Kardinal William Levada, an Papst überbracht, berichtete die Katholische
Nachrichtenagentur KNA an diesem Mittwoch. Benedikt XVI. muss dann über eine mögliche
Wiedereingliederung der Priesterbruderschaft St. Pius X. in die katholische Kirche
entscheiden. Wann und wie der Papst dazu entscheiden wird, ist offen. An den Beratungen
der Glaubenskongregation nahmen an diesem Mittwoch auch der Regensburger Bischof Gerhard
Ludwig Müller, der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Schweizer
Kurienkardinal Kurt Koch teil; alle drei sind Dogmatiker und gehören der Glaubenskongregation
als Berater an.