Die katholische Kirche
muss im Kampf gegen Menschenhandel ihre Erfahrung auf dem Gebiet der spirituellen
Heilung und ihre internationale Präsenz einbringen. Das sagte Vatikansprecher Pater
Federico Lombardi in seiner wöchentlichen Rubrik „Octava Dies“ für Radio Vatikan.
Der päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden habe gut daran getan, sich in einer
internationalen Tagung vergangene Woche mit Fachleuten über Menschenhandel auszutauschen,
„eines der entsetzlichsten Dramen unserer Welt“ so Lombardi.
„Die Erzählung
einer jungen Frau, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen in der Prostitution gelandet
ist, hat nicht wenige Tagungsteilnehmer erschüttert und bewiesen, dass – genau wie
im Fall des Kindesmissbrauchs – das konkrete Engagement im Kampf gegen die Wurzel
des Übels ausgehen muss von der persönlichen, tiefen Anteilnahme am Leiden des Opfers.“
Eine
solche persönliche Beziehung verdeutliche „die Würde der Seele in den vergewaltigten
Körpern“ – und eben das sei der Beitrag, den Gläubige mit ihrer persönlichen Anteilnahme
am Schicksal der Opfer leisten könnten, so Pater Lobardi. Das sei ein Beitrag, den
auch die Polizeikräfte als unentbehrlich anerkennen. Der Vatikansprecher würdigte
ausdrücklich den Einsatz von Ordensfrauen für Opfer des Menschenhandels. Sie stünden
in diesem Einsatzgebiet an vorderster Front, „weil sie Frauen sind und freier, sich
den sehr hohen Risiken dieses Dienstes auszusetzen“. (rv 13.05.2012 gs)