Papst zur Soldatenwallfahrt in Lourdes: Nehmt Frieden in euren Alltag mit
Nehmt den Frieden
in euer Herz und euren Alltag auf – mit diesem Appell hat sich Papst Benedikt XVI.
an die Teilnehmer der 54. Internationalen Soldatenwallfahrt in Lourdes gewandt; das
Treffen wurde am Freitagabend in dem französischen Wallfahrtsort eröffnet. In dem
Brief des Papstes, der bei der Eröffnung der Wallfahrt verlesen wurde, vertraute Benedikt
XVI. alle Pilger, darunter auch die Kranken und ihre Familien, der Fürsprache der
Heiligen Jungfrau Maria an. Gegenüber Radio Vatikan erzählt Pater Blaise Rebotier,
Direktor und Koordinator der internationalen Delegationen, wie sehr die Soldaten heute
diese Botschaft brauchen:
„Diese Wallfahrt ist nach dem zweiten Weltkrieg
entstanden und gründet sich auf den Frieden der Nationen. Die Menschen, die hierhin
kommen, arbeiten für den Frieden. Die Soldatinnen und Soldaten brauchen den Frieden
und sie können ihn erkennen, denn sie haben bei ihren Erfahrungen gesehen, wie groß
das Böse sein kann. So viel, wie es Böses gibt auf der Welt, so viel Frieden und Versöhnung
braucht man.“
Bischof Overbeck: „Gewalt letztes Mittel“ Aus
Deutschland sind etwa 450 Soldaten unter der Leitung des katholischen Militärbischofs
Franz-Josef Overbeck nach Lourdes gereist. Bei der Messe in Lourdes hat Bischof Overbeck
am Samstag Gewalt bei Militäreinsätzen als letztes Mittel bezeichnet. Der Einsatz
von Gewalt bringe „Tod, Verletzung, Zerstörung, Verstümmelung und ungeahntes Leid
mit sich“, so Overbeck. Lediglich wenn es darum gehe, andere Menschen „vor fremder
Willkür“ zu schützen, dürfe gewaltsam vorgegangen werden, sagte Overbeck.
Das
Leid treffe nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere des Menschen. Die Anwendung
von Gewalt bedürfe eines gefestigten Gewissens und eines klaren Charakters sowie Gottvertrauens,
so der Militärbischof. Gewaltanwendung sei immer eine Grenzerfahrung. Um mit wachsendem
Druck klar zu kommen, sei nicht nur eine rechtliche und psychologische, sondern auch
eine seelsorgliche Unterstützung der Soldaten wichtig, betonte der Essener Bischof.
Bis Montag treffen sich in Lourdes Soldaten aus 30 Nationen zur 54. Internationalen
Soldatenwallfahrt. Sie steht unter dem Motto „Ave Maria - Königin des Friedens“.