Der Papst besucht
am kommenden Sonntag die italienische Stadt Arezzo. Benedikt XVI. wird in der Stadt
in der Region Toskana eine Messe sowie das Regina Coeli beten. Seine 26. inneritalienische
Pastoralreise führt den Papst neben Arezzo auch nach den Nachbarortschaften La Verna
und Sansepolcro im weniger bekannten Osten der Toskana. Etwa 30.000 Gläubige werden
zur Papstmesse am Sonntag im „Parco del Prato“ von Arezzo erwartet, unter ihnen sind
auch die Mönche der Wallfahrtskirche von La Verna, die der Papst am Sonntagnachmittag
besuchen wird. Der für Arezzo, Cortona und San Sepolcro zuständige Bischof, Riccardo
Fontana, hebt gegenüber Radio Vatikan die Notwendigkeit zivilgesellschaftlichen Einsatzes
hervor:
„Das mittelalterliche Städtchen Arezzo ist die Heimat von Menschen,
die hier ihre Teilnahme am öffentlichen Leben begannen. Der selige Johannes Paul II.
sagte, dieser Einsatz ist die höchste Form der Barmherzigkeit. Der heilige Franziskus
von Verna hatte das Geschenk der Stigmata, also das Ideal, Jesu zu gleichen. Wenn
wir nicht den Beitrag des Glaubens leisten und Jesu gleichen, hat es keinen Sinn,
sich im öffentlichen Leben zu engagieren. Sansepolcro wurde von den beiden Pilgern
Arcano und Egidio gegründet, die aus Jerusalem zurückkehrten und ein Jerusalem an
den Ufern des Tibers eine Nachbildung des Heiligen Grabes errichteten. Genau vor tausend
Jahren begann das Abenteuer der Suche nach Gerechtigkeit und Frieden und die Verbindung
mit dem Heiligen Grab. Natürlich hoffen wir, dass uns der Papst zu den Themen Gerechtigkeit
und Frieden etwas mitgeben wird.“
Papstworte zur aktuellen Lage der Region
erhofft sich der Bürgermeister von Arezzo, Giuseppe Fanfani. Die Bürger brauchten
angesichts der Wirtschaftskrise jetzt vor allem Ermutigung, sagte er gegenüber Radio
Vatikan:
„Arezzo hat nach dem Zweiten Weltkrieg einen rasanten Wirtschaftswachstum
erlebt. Deshalb ist die aktuelle Wirtschaftskrise hier besonders akut zu spüren. Wir
leiden sehr daran, dass es die Produktionsindustrie schlecht geht. Deshalb hoffen
wir sehr, dass der Papst hierher kommt, um unsere Hoffnungen auf die Zukunft zu bestärken.“
In
der 100.000-Einwohner-Stadt sei in den letzten vier Jahren die Armut gewachsen. Als
Vorbereitung auf den Papstbesuch haben die Kirchengemeinden von Arezzo vor einigen
Wochen Geld für die Armen der Diözese gesammelt. Es soll nach dem Gottesdienst mit
Benedikt XVI. im Park vor dem San-Donato-Dom katholischen Hilfswerken übergeben werden.