Bewaffnete Islamisten haben in der Stadt Timbuktu das Mausoleum eines großen Islamgelehrten
zerstört. Die Tat hat in vielen Teilen der Welt Bestürzung hervorgerufen. Die Wüstenstadt
Timbuktu, ein mittelalterliches Zentrum islamischer Gelehrsamkeit, gilt als die „Stadt
der 333 Heiligen“; sie steht seit 1988 auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Seit
kurzem ist sie in der Hand von islamistischen Aufständischen, die die Scharia einführen
wollen. Die wenigen Christen, die es dort gab, sind aus der Stadt geflohen. Das Mausoleum
von Scheich Sid Mahmud ben Amar war eines der Wahrzeichen von Timbuktu. Auch die Übergangsregierung
von Mali hat die Zerstörung des Mausoleums scharf verurteilt. Ein früherer hochrangiger
UNESCO-Beamter namens Baba Akhib Haïdara ruft die internationale Gemeinschaft auf,
„eine Katastrophe zu verhindern, die durch Untätigkeit entstehen kann“.