Katechese-Kongress: „Jungen Menschen helfen, sich selbst zu verstehen“
Wie junge Menschen
in den Glauben einführen? Zu dieser Frage beraten seit Montag in Rom Bischöfe aus
mehr als 30 Ländern Europas. Schwerpunkt des Katechese-Kongresses, der vom Rat der
Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) veranstaltet wird, sind die Vorbereitungen
für die Erstkommunion und Firmung. Die Beratungen stehen im Kontext des von Papst
Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahr des Glaubens“ und der Bischofssynode zum Thema „Neuevangelisierung“
im kommenden Oktober. Vorbereitet wurde das Treffen vom Erzbischof von Westminster,
Vincent Nichols:
„Ich glaube, dass in verschiedenen Ländern die Situation
auch verschieden ist. Eine der Stärken des Kongresses wird es sein, über Allgemeinplätze
hinaus auf die einzelnen Stärken der Länder zu blicken, über die wir sprechen. In
einigen ist das die Pfarrei, woanders die Schule oder die Unterstützung für Familien.“
Eine
Arbeitsgruppe hatte in den vergangenen Monaten einen Überblick über die Einführungen
in den christlichen Glauben in Europa erstellt. Diese Daten wurden dem Kongress nun
vorgelegt. In der Studie wurde dokumentiert, welchen Einfluss die Familie oder soziale
und ökonomische Umstände auf die religiöse Entwicklung von Jugendlichen haben. Die
Ergebnisse wurden dann in Beziehung gesetzt zur jeweiligen Form der Katechese. Jugendliche
und Heranwachsende haben bei der Befragung in ihren Antworten die Bedeutung persönlicher
Entscheidungen betont. Diese Entscheidungen würden überwiegend zur Entfernung vom
Glauben und von religiösen Vollzügen führen, steht in der Studie. Sie seien aber auch
Zeichen der Suche, die junge Menschen ansprechbar mache für die „großen Fragen“, heißt
es weiter. Dazu Erzbischof Nichols:
„Die Herausforderung liegt darin, jungen
Menschen zu helfen, sich selbst und ihre Erfahrungen und Wünsche zu interpretieren
und das im Zusammenhang mit dem Evangelium zu sehen. Ich glaube nicht, dass das Evangelium
irrelevant ist, sondern wir sind es, die wir die Verbindung mit dieser Relevanz verlieren. Es
ist schwierig, weil sich die ganze Kultur Europas verändert hat. Was einmal ein christlicher
Kontinent war, ist nun aus ganz verschiedenen Gründen der Ebbe und Flut ganz verschiedener
Glaubensüberzeugungen und Überzeugungen unterworfen. Was wir aber bei dem Kongress
besprechen wollen, ist die darunter liegende Offenheit für das Transzendente – die
können wir in jungen Menschen wahrnehmen.“