Er birgt das einzige
Papstgrab nördlich der Alpen: der Bamberger Dom. Schließlich hatte Papst Clemens II.,
der 1047 starb, testamentarisch verfügt, dass er an seinem früheren Bischofssitz in
Franken bestattet werden wollte. Mit einem Festgottesdienst ist an diesem Sonntag
das 1000-jährige Bestehen des Kaiserdoms gefeiert worden.
Es ist ein ganzes
Jubiläumsjahr, das an diesem Sonntag beginnt: Der Hausherr des Bamberger Doms, Erzbischof
Ludwig Schick, erinnert an die glorreichen Anfänge seines Bistums. Ein heiliges Kaiserpaar,
dessen Hochgrab heute noch im Dom zu sehen ist, steht am Anfang dieser Geschichte.
„Der
Dom wurde am 6. Mai 1012 geweiht – das war auch der Geburtstag des heiligen Kaisers
Heinrich, der ihn zusammen mit seiner Frau Kunigunde gestiftet hat und bauen ließ.
Heinrich hat fünf Jahre vorher, im Jahr 1007, das Bistum Bamberg gegründet, und zum
Bistum gehörte natürlich auch eine stattliche Kathedrale! Die war dann fünf Jahre
später fertig, und dann wurde sie unter Anwesenheit von 45 Bischöfen und Äbten aus
dem ganzen damaligen Reich geweiht – das war sicher ein Jahrhundertereignis.“
Alle
heutigen Nachfolger der Bischöfe, die damals bei der Domweihe dabei waren, hat Erzbischof
Schick für diesen Sonntag nach Bamberg eingeladen. Sie finden dort eine dreischiffige
Basilika der späten Romanik und frühen Gotik vor, über der vier Türme aufragen. „Dem
Himmel entgegen“ – unter dieser Überschrift steht auch das Jubiläumsjahr, das an diesem
Sonntag startet.
„Der Dom, so wie wir ihn heute sehen, ist 250 Jahre jünger,
aber die Fundamente des ersten Domes sind da, die kann man auch besichtigen. Der Dom
ist zweimal abgebrannt oder eingestürzt; er wurde dann wiederaufgebaut. So wie er
jetzt dasteht, wurde er auch am 6. Mai 1237 eingeweiht.“
Seit fast zwanzig
Jahren ist Bambergs Kathedrale Weltkulturerbe. Viel bekannter als das Bauwerk selbst
ist allerdings eine Steinskulptur in seinem Innern: der „Bamberger Reiter“ aus dem
13. Jahrhundert. Erzbischof Schick will aus dem Jubiläumsjahr geistlichen Nutzen ziehen:
„Kirche
aus Stein soll ja dazu dienen und helfen, dass eine Kirche aus lebendigen Steinen
aufgebaut wird, dass wir also Menschen werden, die aus dem Glauben heraus Kirche bilden
und Kirche für die Welt sind, das heißt: das Reich Gottes voranbringen, das Reich
der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freude für alle Menschen. Eine Kirche, die
sich engagiert in Deutschland, beim Aufbau Europas, aber auch weltweit, damit die
Menschen die Liebe Gottes spüren und aus dieser Liebe Gottes leben und sich auch gegenseitig
diese Liebe erweisen!“