2012-05-05 11:57:39

Syrien: „Westpresse ist einäugig“


Der katholische Bischof in Aleppo, Giuseppe Nazzaro, hat dem Westen eine einseitige Wahrnehmung der Vorgänge in Syrien vorgehalten. Die westliche Presse stütze sich nur auf Berichte des Senders Al Dschasira und anderer arabischer Medien, die von Katar und Saudi Arabien finanziert würden, sagte der aus Italien stammende Bischof dem römischen Pressedienst Asianews. Diese beiden Länder gehörten jedoch zu den größten Unterstützern der syrischen Rebellen und versuchten, „Chaos zu produzieren“, um den Sturz des Assad-Regimes herbeizuführen. Zugleich äusserte sich Nazzaro besorgt über die fortdauernde Einschleusung bewaffneter militanter Islamisten aus Libyen, der Türkei und anderen islamischen Ländern nach Syrien. Diese religiösen Extremisten versuchten insbesondere die Jugendlichen gegen das Regime aufzuwiegeln, so der Apostolische Vikar im Bischofsrang.

Sie hätten sich auch in der Universität von Aleppo eingenistet und so den Angriff der syrischen Sicherheitskräfte auf den Schlaftrakt der Hochschule provoziert, der vier Studenten das Leben kostete. Nach seinen Angaben haben insgesamt 20 muslimische und christliche Studenten in seiner Residenz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität Schutz vor den syrischen Sicherheitskräften gesucht. Weitere 40 seien im katholischen Studentenheim untergekommen. Nazzaro hob hervor, dass Aleppo die einzige größere Stadt des Landes sei, die sich bislang nicht gegen das Assad-Regime erhoben habe. In Aleppo tagte in den vergangenen Tagen die Vollversammlung der syrischen Bischofskonferenz, zu der sieben von 17 Bischöfen aus Sicherheitsgründen nicht anreisen konnten.
(kipa/rv 05.05.2012 gs)








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