Die syrisch-orthodoxe
Kirche des Landes ist gegen eine internationale Einmischung im Syrien-Konflikt. Das
sagte der orthodoxe Erzbischof der Diözese Jazirah und Euphrates, Mor Eustasius Matta
Roham, dem Münchner Kirchenradio. In der Zwischenzeit hat erstmals eine Menschenrechtsorganisation
vor Ort mit eigenen Recherchen Kriegsverbrechen in Syrien untersucht. Human Rights
Watch sei es gelungen, ein eigenes Expertenteam nach Syrien einzuschleusen, berichtet
Spiegel-Online an diesem Donnerstag. Die Resultate der Berichte stellt die Verhandlungsbereitschaft
des syrischen Regimes in Frage. Für Bischof Matta Roham kommt allerdings eine ausländische
Einmischung nicht in Frage.
„Im Irak und in Libyen hat man bereits gesehen,
dass eine Einmischung nicht Frieden schafft, sondern Chaos erzeugt. Wenn zum Beispiel
die Nato Truppen schickt, würden die Bürger dies als Kriminelle bezeichnen und nicht
als Kämpfer für die Freiheit von Syrien ansehen.“
Die von der
EU bislang gewährte finanzielle Hilfe für das vom Bürgerkrieg geplagte Land bezeichnete
der syrische Erzbischof als Beleidigung.
„Das ist zu wenig angesichts
der großen Probleme, die das Land mit einer Bevölkerung von über 20 Millionen derzeit
hat. Das Wichtigste, was das Land nun braucht, um Frieden zu schaffen, ist die Vergebung!
Dann kann man sich am Konferenztisch zusammensetzen. Nicht nur die lokalen Kontrahenten,
sondern auch die in den Konflikt verwickelten Großmächte müssen einander vergeben.
Nur so kann man Frieden und Gerechtigkeit erreichen.“
Der syrische
Erzbischof sprach bei einer Pressekonferenz des katholischen Hilfswerks Missio in
München.