Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften hat das soziale Netzwerk Facebook
für den Verkauf von Nutzerdaten zu Werbezwecken kritisiert. Dies sei ein Missbrauch
geistigen Eigentums, sagte die im Schweizerischen Lausanne lehrende Soziologin Margaret
Archer am Mittwoch zum Abschluss der Vollversammlung der Akademie vor Journalisten
im Vatikan. Die Britin wandte sich insbesondere gegen die Absicht von Facebook-Gründer
Mark Zuckerberg, Facebook auch für Kinder unter 13 Jahren zu öffnen. Zudem bemängelte
Archer, dass Facebook ein oberflächliches Verständnis von Freundschaft propagiere.
Es könne nicht sein, dass junge Leute mehr als 1.000 „Freunde“ in dem sozialen Netzwerk
hätten. Insgesamt sei Facebook eher ein „Zufluchtsort für einsame Menschen“ als ein
Ort, an dem soziale Kompetenzen für ein friedliches Zusammenleben erlernt würden.
Als positiven Beitrag des Internets zum Wohl der Gesellschaft nannte Archer das Online-Lexikon
Wikipedia. Die vor zehn Jahren von ihr noch missbilligte Plattform habe sich durch
die Mitarbeit vieler freier Autoren stark verbessert.