Die Lage in der Hauptstadt Kairo bleibt instabil. Etwa zwanzig Menschen starben an
diesem Mittwoch bei Zusammenstößen vor dem Verteidigungsministerium; Dutzende wurden
verletzt. Bewaffnete griffen nach Angaben von Nachrichtenagenturen die etwa 600 Demonstranten
an, die für einen Rücktritt des Militärrates eintraten. Zu den Demonstranten gehörten
neben Salafisten auch Jugendliche der Protestbewegung, die vor einem Jahr für den
Sturz von Präsident Hosni Mubarak gesorgt hatte. Wegen der Zusammenstöße hat die Partei
der Muslimbrüder beschlossen, ein Treffen der Parteien mit dem Militärrat an diesem
Mittwoch zu boykottieren. Bei dem Gespräch soll es um die Präsidentenwahlen vom 23.
und 24. Mai gehen. Einer der aussichtsreichsten Kandidaten, der frühere Muslimbruder
Abdel Muniam Abu al-Futuh, soll seinen Wahlkampf aus Protest gegen die Militärs ausgesetzt
haben.