2012-04-30 14:21:55

Papst: Ohne Vergebung kein Frieden


Ohne Vergebung kein Frieden: Papst Benedikt XVI. hat neue Wege zur Beilegung internationaler Konflikte angemahnt. Der Begriff „Vergebung“ müsse in den Diskurs über Konfliktlösung eingehen, um „die sterile Sprache gegenseitiger Anschuldigungen zu verwandeln, die nirgendwohin führt“. Das schrieb der Papst in einer Botschaft an Mary Ann Glendon, die Präsidentin der päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, die gerade in Vollversammlung im Vatikan tagt. Thema der Sitzungen ist die Friedensenzyklika „Pacem in Terris“ von Johannes XXIII.


Vergebung sei nicht das Ableugnen von Fehlverhalten, sondern eine Teilhabe an der heilenden und verwandelnden Liebe Gottes, so der Papst weiter. Gerechtigkeit allein reicht nicht aus, so Benedikt sinngemäß; vielmehr müsse sich Gerechtigkeit mit Vergebung verbinden, um auf menschliches Fehlverhalten angemessen zu reagieren. „Wenn der Mensch nach dem Abbild Gottes geschaffen ist, eines gerechten, von Barmherzigkeit erfüllten Gottes, dann müssen beide Qualitäten in der Gestaltung menschlicher Angelegenheiten sichtbar werden“, schreibt der Papst wörtlich.


Historische Fehler und Ungerechtigkeiten seien nur dann zu bewältigen, wenn die „Botschaft der
Heilung und Hoffnung“ die Menschen durchdringe. Dies sei der einzige Weg aus jenem „Teufelskreis der Gewalt“, in den die Nationen so oft hineingerieten. Er verwies insbesondere auf die Botschaft seines Vorgängers Johannes Paul II. zum Weltfriedenstag 2002 nach den Terroranschlägen vom 11. September.


Zugleich würdigte der Papst die fortwährende Aktualität der vor fast 50 Jahren erschienenen Enzyklika „Pacem in Terris“. Die globale politische Landkarte habe sich zwar nach dem Ende des Kalten Krieges grundlegend verändert. Auch heute sei die Enzyklika jedoch lehrreich für alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit und gegen die Weiterverbreitung von Waffen einsetzten. Zudem sei die 1963 erschienene Enzyklika eine „kraftvolle Aufforderung“ für einen „kreativen Dialog“ zwischen Kirche und Welt sowie Glaubenden und Nichtglaubenden.

(rv/kna 30.04.2012 gs)








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