2012-04-30 15:12:46

Nigeria: „Die Regierung tut nicht genug gegen den Terror“


RealAudioMP3 Eine Attacke, die jeder menschlichen Logik zuwiderläuft: das ist der jüngste Terroranschlag in Nordnigeria für Erzbischof Ignatius Kaigama. Der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz hält sich auch mit Kritik an der Laxheit der Regierung nicht zurück. Radio Vatikan erreichte den Erzbischof von Jos telefonisch zu einer Stellungnahme.

„Wir stehen unter Schock, wir können uns das nicht erklären.Unschuldige junge Leute feiern einen Gottesdienst, und andere versuchen sie zu töten. Die Opfer waren Schüler, die Hoffnung der nigerianischen Gesellschaft. Diese Täter sind entweder geistesgestört oder sie haben jeden Begriff davon verloren, was es heißt, Mensch zu sein. Deshalb versuchen sie, von einem Ort zum nächsten zu attackieren. Sie wollen das ganze Land destabilisieren. Wir wissen nicht, wer diese Leute sind und was sie wollen. Wir wissen auch nicht, was die Regierung tut, um die Lage zu ändern und wieder Frieden im Land herzustellen.“

Die Christen fühlen sich schon lange nicht mehr sicher in Nordnigeria, sagt uns Erzbischof Kaigama. Denn sie seien bevorzugtes Terrorziel der Sekte Boko Haram. Andererseits zeige sich der islamistische Terror der Sekte nicht wählerisch bei der Auswahl seiner Opfer.

„Boko Haram bekämpft auch muslimische Einrichtungen, die Sympathie für Christen oder für die Regierung haben. Die Regierung ihrerseits steht eigentlich in der Pflicht, Sicherheitspersonal herumzuschicken und überdies herauszufinden, wer diese Leute sind und was sie planen. Jedesmal nach einem Anschlag wird uns erzählt: Wir haben die Lage im Griff. Und doch passiert es immer und immer wieder. Die Regierung tut nicht genug, um alle Bürger dieses Landes zu schützen, Muslime oder Christen.“

(rv 30.04.2012 gs)









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