2012-04-29 09:07:31

Bernhard Hülsebusch: Ein Münchner in Rom


RealAudioMP3 Ein Buchtipp von Aldo Parmeggiani

Bernhard Hülsebusch hat es wieder einmal geschafft, rechtzeitig einen neuen Buchband vorzulegen - diesmal zum 85. Geburtstag Papst Benedikts XVI. “Ein Münchner in Rom”, so der Titel, wobei der ‘Münchner’ unter Anführungszeichen steht. Mit Berichten, Episoden und Erinnerungen aus dem nun siebenjährigen Pontifikat des ersten deutschen Papstes seit nahezu 500 Jahren fesselt der renommierte Rom-und Vatikankenner auch diesmal seine Leser mit bekannten und weniger bekannten Geschichten aus dem Wirken des römischen Pontifex und seiner Umgebung: lehrreich, griffig und zugleich unterhaltsam im bewährten lockeren Schreibstil des Autors.

Ein schmaler Band mit unglaublich vielen Kapiteln, mehr als 65, und einigen schönen dazu passenden Bildern: Der Papst am Klavier, beim Ausflug in den Bergen, in der Sommerfrische in Südtirol, am Schreibtisch in Castelgandolfo, in der Bibliothek u.a.m.

Die vorliegende Schrift konzentriert sich weder auf Benedikts Theologie noch auf seine Kirchenpolitik. Sie behandelt zwar die Höhepunkte des Pontifikats, die Reisen und Enzykliken Benedikts XVI. im Fokus aber steht immer der Mensch Joseph Ratzinger – einschließlich der vielen heiteren, sympathischen Episoden, die sich um das Kirchenoberhaupt ranken. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass das berühmte Buch des Papstes über Jesus von Nazareth zunächst mit Bleistift niedergeschrieben wurde, dass es keinen Anspruch auf lehramtliche Verbindlichkeiten erhebe, dass es jedermann frei stehe, dessen Inhalt zu widersprechen. Auch über die Vorbildwirkung des Sportes wird der Papst wörtlich zitiert:’ Der Sport habe in vielfacher Hinsicht diese Wirkung, etwa unter den Aspekten Ausdauer, Zielstrebigkeit, Einsatz-und Opferbereitschaft, Disziplin und Fairness’ Und über den Humor selbst sagt Benedikt: ‘Das Lustige im Leben, die fröhliche Seite zu sehen, ist mir schon sehr wichtig und für mein Amt auch notwendig’.

Hülsebusch verrät auch, dass es im Schatten des Petersdoms ein kleines Bio-Gärtchen gibt, in dem Obst und Gemüse auf strikt natürliche Weise für denTisch des Papstes angebaut werden. Und – ebenfalls im Schatten des Petersdoms der Campo Santo Teutonico – der kleine Friedhof der Deutschen und Flamen – gegründet von Karl dem Großen – liegt, betreut und geführt von einer Erzbruderschaft, zu dessen Mitgliedschaft Joseph Ratzinger einst selbst zählte. Ein Buch zum Nachdenken, ein Buch zum Schmunzeln, ein Buch zum Mitnehmen.

(rv 29.04.2012 ap)







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