2012-04-29 09:54:02

Benedikt XVI.: „Nur durch diese Tür“


RealAudioMP3 Es ist eine eingeführte römische Tradition: Am vierten Sonntag der Osterzeit, dem sogenannten Gute-Hirten-Sonntag, werden im Bistum des Papstes Priester geweiht. Benedikt XVI. machte an diesem Sonntag im Petersdom neun Diakone zu Priestern – und riet ihnen, an der biblischen Gestalt des guten Hirten Mass zu nehmen. Er stehe für die Mitte der Offenbarung Gottes als dem Hirten seines Volkes:

„Diese Mitte und dieser Höhepunkt ist Jesus, genauer jener Jesus, der am Kreuz stirbt und aus dem Grab am dritten Tag wiederaufersteht; aufersteht mit seiner ganzen Menschheit; und auf diese Weise nimmt er uns und jeden Menschen mit hinein in seinen Übergang vom Tod zum Leben. Dieses Ereignis – das Pascha Christi, des Gesalbten – in dem sich vollkommen und in endgültiger Weise das Hirtenwerk Gottes verwirklicht, ist das Ereignis eines Opfers: Deswegen fallen in der Person Jesu die Gestalt des Guten Hirten und die Gestalt des Hohenpriesters zusammen, denn er hat sein Leben für uns hingegeben.“

Priester sollten die ihnen anvertrauten Gläubigen zum „Leben in Fülle“ führen. Ihr Auftrag sei die „Lebenshingabe“: Durch das Kreuz würden die „Schafe Christi zusammengeführt“, so der Papst mit den Worten eines Heiligen aus dem neunten Jahrhundert. Priester seien „in besonderer Weise in das Geheimnis des Opfers Christi eingeschrieben“.

„Diese eucharistische Opferfunktion ist untrennbar verbunden mit der pastoralen und stellt ihren Wahrheitskern und ihre rettende Kraft dar, von der die Effizienz jeglichen Wirkens abhängt. Natürlich sprechen wir nicht von der Effizienz allein auf einer psychologischen oder sozialen Ebene, sondern von der lebenspendenden Fruchtbarkeit der Gegenwart Gottes auf zutiefst menschlicher Ebene. Die Predigt, die Werke, das Handeln der Kirche in ihren vielfältigen Initiativen, verlören ihre heilbringende Fruchtbarkeit, wenn die Feier des Opfers Christi fehlen würde. Und diese ist den geweihten Priestern anvertraut.... Nur durch diese „Tür“ des österlichen Opfers können die Männer und Frauen aller Zeiten und Orte in das Ewige Leben eintreten; dieser „heilige Weg“ ist es, durch den sie den Exodus vollziehen können, der sie in das „gelobte Land“ der wahren Freiheit führt.“


Unter den Seminaristen, die an diesem Sonntag die Priesterweihe erhielten, sind auch ein früherer Richter und ein Pilot. Acht der neuen Priester werden zu römischen Diözesanpriestern; der neunte ist ein Vietnamese, der wie die anderen in Rom studiert hat. Er gehört künftig zum Klerus seines vietnamesischen Heimatbistums Bui Chu.


(rv 29.04.2012 sk)








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