Reaktionen auf den Papstbrief aus Deutschland und Österreich
Bischöfe im deutschen Sprachraum begrüßen das Schreiben von Papst Benedikt zu den
Kelchworten bei der heiligen Messe. In dem Brief, der am Dienstag bekannt wurde, entscheidet
der Papst, dass „pro multis“ in den Messbüchern mit „für viele“ zu übersetzen sei.
Das gebiete die Treue zu den Worten Jesu. „Der Brief bietet eine Klärung und ist der
Abschluss einer Diskussion“, schreibt Erzbischof Robert Zollitsch in einer ersten
Reaktion. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz lobt die „argumentative
Sorgfalt“ des Papstbriefs: Er sei „eine Art Katechese über das rechte Verständnis
des Kelchwortes“. Wörtlich schreibt Zollitsch: „Für die deutschen Bischöfe ist dieser
Brief ein wichtiger Impuls, die Übersetzung des Messbuches zügig voranzubringen.“
In
Wien erklärte Kardinal Christoph Schönborn, die Kirche wolle in den liturgischen Texten
wieder „eine größere Nähe zu den in der Bibel überlieferten Worten Jesu Christi“ erreichen.
Der Papst betone, dass Jesu Wort „für viele“ „unmittelbar für die vielen gilt, die
gerade die heilige Messe feiern“. Der Vorsitzende von Österreichs Bischofskonferenz
fährt fort: „Diese ‚viele' trifft eine besondere Verantwortung für alle, denn Jesus
Christus ist für alle gestorben und hat damit die Erlösung der gesamten Menschheit
erwirkt. Diese frohe Botschaft in der rechten Weise zu feiern und auszulegen bleibt
eine wichtige Aufgabe für die Bischöfe und für alle, die den Glauben verkündigen.“
Der
Kölner Kardinal Joachim Meisner weist darauf hin, dass „die großen Sprachfamilien
der Welt“ schon längst die Kelchworte in der Messfeier „entsprechend dem biblischen
Urtext geändert“ hätten. Da sollten „wir als deutsche Katholiken nun nachziehen“.
Meisner rief dazu auf, „jetzt mit einer großen Katechese“ zu beginnen. Das sei der
eigentliche Auftrag des Papst-Schreibens.