2012-04-25 14:09:55

Papst bei Generalaudienz: Nein zu „bloßem Aktivismus“


RealAudioMP3 Von Anfang an musste die Kirche um ihre Einheit ringen: Darauf hat Papst Benedikt an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz hingewiesen. Schon die erste christliche Gemeinde in Jerusalem habe „auf neue Situationen immer wieder aus dem Licht des Glaubens nach Antworten“ suchen müssen, so der Papst in seiner deutschsprachigen Katechese. Das schnelle Wachstum der Urgemeinde habe viele Probleme aufgeworfen:

„Es gab die Gefahr der Spaltung zwischen aramäisch und griechisch sprechenden Gläubigen, die Bedürftigen der griechisch sprechenden Gläubigen fühlten sich vernachlässigt bei der Zuteilung der guten Gaben. In dieser Situation einer drohenden Spaltung riefen die Apostel die Jünger zusammen, um diese für das Leben der Kirche grundlegende Frage zu entscheiden.“

Wie das ausging, ist bekannt: Die Apostel blieben bei der Verkündigung, während die „ebenfalls wichtige Aufgabe der Sorge um die Notleidenden“ sieben Männern anvertraut wurde, darunter dem heiligen Stephanus.

„Diese Begebenheit aus der Apostelgeschichte unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit und der täglichen Aufgaben, besonders die Wichtigkeit der Gerechtigkeit, des Einsatzes für die Armen und Bedürftigen als eine wirkliche Priorität der heiligen Kirche! Sie zeigt aber auch, dass wir zuallererst Gott brauchen.“

Menschen, die für die Caritas in der Kirche bestellt sind, müssen „voll Weisheit und Heiligem Geist“ sein, betonte Papst Benedikt mit einer Formulierung aus der Apostelgeschichte:

„Es dürfen nicht bloße Macher sein! Es müssen Menschen sein, die mit dem Licht des Glaubens, mit dem Herzen sehen und handeln.“

Der Papst regte an, die Christen sollten immer wieder „innehalten und auf den Herrn hören“, statt sich „vergebens Sorgen über Probleme und Schwierigkeiten zu machen“. Liebe dürfe „nicht veräußerlicht und bloßer Aktivismus“ werden. Zu viele Besorgnisse und ein hektisches Leben führten, wie schon Bernhard von Clairvaux einmal gesagt habe, letztlich zur „Verhärtung des Herzens“.

„Ohne das treue tägliche Gebet, ohne das innere In-Kontakt-Sein-mit Gott wird die noch so gut gemeinte Aktivität leer, läßt uns leer zurück und dient auch den anderen nicht.“

Inmitten der Herausforderungen des täglichen Miteinanders hätten die Apostel „den Vorrang Gottes betont“, so Benedikt XVI..

„Auch wir wollen die Prioritäten richtig setzen, damit das Gebet und das Wort Gottes der Atem unserer Seele und unseres Lebens sein können und wir nicht unter den vielen Alltagsdingen ersticken, die Maßstäbe verlieren und selber leer werden. Der Herr schenke uns allen dazu seinen Segen!“

(rv 25.04.2012 sk)








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