2012-04-24 12:53:40

Bischöfe gegen Menschenhandel und Geiselnahmen im Sinai


RealAudioMP3 Bischöfe und katholische Verantwortliche im Heiligen Land sind tief besorgt über Verbrechen auf der Sinai-Halbinsel. Immer wieder versuchen dort Flüchtlinge aus Afrika, vor allem aus Eritrea und Äthiopien, durch die Wüste nach Israel zu gelangen. Allein 2010 waren es fast 12.000 Flüchtlinge. Doch viele von ihnen gehen sie skrupellosen Menschenhändlern, darunter Beduinen, ins Netz.

„Wir sind tief besorgt über die furchtbare Lage afrikanischer Asylbewerber, die auf dem Sinai gefangengehalten werden“: Das schreiben die Ordinarien des Heiligen Landes, an ihrer Spitze der Lateinische Patriarch von Jerusalem Fouad Twal, in einem Appell vom Montag. „Wir bitten die ägyptischen und israelischen Behörden sowie die internationale Gemeinschaft, etwas gegen den Menschenhandel auf dem Sinai zu tun – gegen den sexuellen Missbrauch, die Demütigungen, die Folter und Gewalt, die Morde an afrikanischen Flüchtlingen.“ Besonders erschüttert seien sie über die grausame Behandlung von Frauen und Kindern, heißt es weiter im Text.

Von einer „Hölle auf Erden“ spricht die Gesellschaft für bedrohte Völker mit Blick auf den Sinai. In der Nähe des weltberühmten Katharinenklosters würden mindestens zweihundert afrikanische Flüchtlinge in Ketten gefangengehalten und seien schwersten Misshandlungen ausgesetzt. Zahlen ihre Angehörigen kein Lösegeld, bedeute das für die Gefangenen den Tod; ihre Organe würden dann entnommen und weiterverkauft.

Die katholischen Verantwortlichen des Heiligen Landes hoffen, dass Ägypten trotz seines politischen Umbruchs die Lage im Sinai wieder unter Kontrolle bekommt. Israel wird gebeten, katholischen Seelsorgern Zugang zu Asylbewerbern zu geben, die in Camps nahe der Grenze zu Ägypten festgehalten werden. „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ – diese Jesusworte aus dem Matthäusevangelium stellen die Heilig-Land-Ordinarien an den Schluß ihres Aufrufs. Unter den Unterzeichnern ist auch der frühere Patriarch, Erzbischof Michel Sabbah, und der Päpstliche Nuntius Antonio Franco.

(rv 24.04.2012 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.