2012-04-20 13:50:13

Stanislaw Tillich: Der Weg über die Kunst zum Glauben


RealAudioMP3 Die Heimat des Gewandhausorchesters hat es am Mittwoch von der Universität Chicago schriftlich bekommen: Der Osten Deutschlands ist die glaubenloseste Region der Welt. Wie passt das nun zusammen, dass gerade von dort das Orchester kommt, dass zum Papstgeburtstag ein Konzert aufführt? Der Ministerpräsident Sachsens, Stanislaw Tillich, hat das Orchester auf seiner Reise begleitet. Er blickt nicht so glaubenspessimistisch auf sein Bundesland wie die Studie:

„Wir hatten unlängst die Ausstellung der Madonna von Foligno und der sixtinischen Madonna in der sächsischen Gemäldegalerie. Allein in vierzehn Tagen sind 200.000 Menschen gekommen, um sich diese zwei Gemälde anzusehen. Jeder, der vor diesen Gemälden steht, fragt sich, was der Künstler mir mit diesem Gemälde sagen will. Ich glaube, dass das ein wunderschönes Signal ist, dass Menschen anders als die Statistiken es sagen sich dafür interessieren, was ihr Leben bestimmt hat. Ich denke, dass der Weg zum Glauben auch durch Kunst beschritten werden kann.“

Beiträge dazu gebe es ausreichend, unter anderem das Konzert im Vatikan.

„Mendelsohn hilft, 800 Jahre Thomaner in Leipzig helfen. Gerade in der Erinnerung und der Bewahrung dieser kulturellen Traditionien steckt ja eine Stärke, ohne Vergangenheit keine Zukunft. Deswegen glaube ich, dass gerade die Menschen in unserem Landstrich auch von heute von diesem Konzert profitieren werden, dass diejenigen, die an Gott glauben, sich bestärkt fühlen und die anderen neugierig werden.“

Am Freitag Vormittag war Tillich in Privataudienz von Papst Benedikt XVI. empfangen worden. Bei dem etwa zehnminütigen Gespräch habe man sich vor allem über die politische und soziale Lage, aber auch über weltpolitische Dinge ausgetauscht, so Tillich nach der Audienz.

(rv 20.04.2012 ord)








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