Das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde kommt nach Rom
Der Bamberger Erzbischof
Ludwig Schick ist in Rom. An diesem Abend übergibt er der deutschen Gemeinde der Stadt,
Santa Maria dell`Anima, Reliquien der heiligen Heinrich und Kunigunde. Der bayrische
Herzog und spätere deutsche Kaiser Heinrich und seine Frau Kunigunde sorgten um das
Jahr 1000 für die Gründung des Bistums Bamberg.
„Der heilige Heinrich war
als König und Kaiser dreimal in Rom, und in der Anima wird ja das Gedächtnis der großen
Deutschen auch lebendig gehalten - zu diesen gehört der heilige Heinrich. Es gibt
dort auch eine Büste von ihm, eine so genannte Reliquienbüste: Darin ist ein Platz
für Reliquien ausgespart. Die waren auch darin, sind aber abhandengekommen, und jetzt
habe ich die Reliquien mitgebracht, die heute abend dort eingefügt werden - von Heinrich
und seiner Frau Kunigunde, die auch immer hier in Rom mit ihm war, das ist nachgewiesen.“
Zwar
trennt uns von den frommen Herrschern ein ganzes Jahrtausend – aber für Erzbischof
Schick gibt es gute Gründe, sie sich auch heute noch zum Vorbild zu nehmen.
„Einmal,
dass sie ein wirklich frommes Ehepaar und Königspaar waren. Sie haben ihre Talente
genutzt, um den Menschen Frieden zu bringen, den Glauben zu verkünden, aber auch Bildung
zu vermitteln und ihnen sozial-karitatives Engagement zugute kommen zu lassen. Ein
Zweites ist: Sie waren ein Herrscherpaar, das mit Rom verbunden war. Die Kirche war
ihnen sehr wichtig, und sie wußten, dass Kirche nicht bestehen kann ohne den Felsen
der Einheit im Glauben und in der Liebe. Deshalb haben sie auch das Papsttum gefördert
und in schwierigen Zeiten das Papsttum quasi auch gerettet. Ein Drittes: Sie waren
ein vorbildliches Ehepaar... Sie haben sich gegenseitig ergänzt und in dieser Ergänzung
für Kirche und Staat segensreich gewirkt.“
Der Bamberger Erzbischof beobachtet
– u.a. angesichts der derzeitigen Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt -, dass das Interesse
an Reliquien unter den Christen in Deutschland derzeit steigt.
„Reliquien
waren immer ein Medium, um sich an Heilige zu erinnern, die uns Vorbild sein sollen,
die uns auch ermuntern können, doch auch in unserer Zeit und mit unseren Mitteln Heiligkeit
anzustreben. Reliquien können ein solches Medium sein... Und im Augenblick ist es
wieder so, dass die Menschen mehr Zugang zu Reliquien haben. Das war vor ein paar
Jahren oder Jahrzehnten nicht der Fall. Es ist wieder im Kommen, und das ist gut so
- in der Hoffnung, dass da auch wirklich wieder Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen!“